Moorlage wird 1939 zum größten Siedlungsbau in Lippe

Horn-Bad Meinberg. Es war damals der größte Siedlungsumbau in Lippe. Heute könnte sich das in dieser Form niemand mehr vorstellen. 1939 mussten 200 Haustenbecker mit Sack und Pack umziehen. Ihr Ziel: die Moorlage in Horn. Daran will eine Initiative um Wilfried Kaiser und Friederun Ueberdick im Rahmen einer Feierstunde am Sonntag, 27. Oktober, erinnern. Vor der Umsiedelung habe es sich bei der Moorlage um Hudeland gehandelt, erklärt Wilfried Kaiser gegenüber der LZ.

&bdquo;Daraus entstand 1939 dann ein Baugebiet und eine Siedlung mit 44 Häusern. Die ehemaligen Haustenbecker hatten ihre Heimat in der Senne verlassen müssen, weil die Wehrmacht damals die Fläche als Truppenübungsplatz benötigte."Die Firma Hornitex sei damals nach Horn gewechselt, weil sie in Detmold keine Erweiterungsmöglichkeit mehr gesehen hatte. Und sie habe entsprechend neue Arbeitskräfte benötigt. Und dafür sei die Umsiedelung der Haustenbecker natürlich genau richtig gekommen. Dann seien nach und nach schließlich mehr als 2000 Arbeitsplätze entstanden.

"Der Lütje von Horn" Vor der Umsiedelungsaktion habe Simon Nolte auf der Fläche Kühe für die Ackerbürger der Stadt gehütet. Die seien dann unter großen Eichen gemolken worden. Anschließend sei die Milch mit einem Pferdefuhrwerk zur Molkerei nach Horn gebracht worden. Sie habe seinerzeit an der Ecke zur Kampstraße gestanden. Der Käse sei etwas ganz besonderes gewesen. Der Camembert habe den Namen &bdquo;Der Lütje von Horn" getragen. Friederun Ueberdick: &bdquo;Es war eine absolute Spezialität. Die Leute haben diesen Käse geliebt. Übrigens: Bei Simon Nolte hat es sich um ein echtes Original gehandelt. Er war auch Nachtwächter zu einer Zeit, als es in Horn noch vier Stadttore gab. 1993 ist er gestorben."

Laut Wilfried Kaiser seien die Häuser in Haustenbeck abgeschätzt worden. Auf dieser Basis seien den Menschen dann auf der Moorlage Grund und Boden zur Verfügung gestellt worden. 1949 habe sich das erste Geschäft angesiedelt, dem nach und nach weitere gefolgt seien. Die Tante-Emma-Läden wurden von größeren Geschäften abgelöst. Aber auch für sie kam das Aus mit den großen Einzelhandelsansiedlungen auf der grünen Wiese.

An all dies soll am 27. Oktober erinnert werden. Gefeiert wird in der Burgscheune in Horn. Einlass ist um 13 Uhr, Beginn ist um 14 Uhr. Der Sennehistoriker Ludwig Teichmann hält einen Bildervortrag über die Senne, wie sie einmal war. Martin Oesterhaus wird zudem über die Entstehung der Moorlage und deren weitere Entwicklung bis heute berichten. Für den 27. Oktober werden Wertmarken ausgegeben. Dazu gibt es einen Vorverkauf, damit die Organisatoren besser planen können. Die Karten können erworben werden bei Friederun Ueberdick unter Tel. 05234-4863 und Wilfried Kaiser unter Tel. 05234-5952.

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