
Horn-Bad Meinberg. Die Bauten sollen zehn Meter hoch sein und ein Fassungsvermögen von je rund 10 000 Kubikmeter haben. Gedacht sind sie für Gärsubstrat. "Damit erhöhen wir unsere Lagerkapazität für Dünger", berichtet Ralph Sutter, Geschäftsführer von R&S Energy. Der Rohstoff für die Biogas-Anlage komme von den Landwirten und gehe, nachdem der Kohlenstoff herausgeholt worden sei, in Form von Dünger an diese zurück. "Die neuen Behälter dienen dazu, die Mineralstoffe zu Zeiten, in denen sie gebraucht werden, ausbringen zu können", so Sutter weiter.
Zuständig für Genehmigung und Überwachung ist als Untere Immissionsschutzbehörde der Kreis Lippe, der ein Genehmigungsverfahren nach dem Bundesimmissionsschutzgesetz eingeleitet hat. "Der Betreiber hat die Möglichkeit, einen Antrag auf vorzeitigen Baubeginn zu stellen. Und das hat er auch getan", erklärt Helmut Diekmann, Leiter des Fachbereichs Umwelt. Damit sei der Weg frei für vorbereitende Maßnahmen. Werde der Bau der Behälter in voraussichtlich vier bis sechs Wochen nicht genehmigt, müsse der Betreiber den ursprünglichen Zustand jedoch wieder herstellen.
Wenig erfreut über die Erweiterung sind die direkten Nachbarn. "Wir befürchten, dass es zu einer Geruchsbelästigung kommt", sagt Wilhelm Röwe. Schon früher sei es aufgrund von nicht abgedeckten Silomaterials zu starken Geruchsimmissionen gekommen. Zudem sorge er sich um einen Wertverlust seines bebauten Grundstücks.
Diekmann wiegelt ab, schließlich handele es sich um ein planerisch ausgewiesenes Gewerbe- und Industriegebiet. Was mögliche Emissionen der neuen Behälter angehe, sei ein Gutachten erstellt worden. "Daraus geht hervor, dass keine nennenswerte Belästigung zu erwarten ist", sagt der Fachbereichsleiter. Ralph Sutter sieht dies ähnlich. Schließlich würden die Lager ein gasdichtes Dach bekommen.
Dass es bei der bestehenden Anlage hin und wieder gewisse Emissionen gebe, sei – ähnlich wie in der Landwirtschaft – nicht zu verhindern. Nach Angaben von Fachbereichsleiter Helmut Diekmann fielen diese jedoch nicht über die Maßen aus. Die Kontrollen durch den Kreis Lippe hätten zumindest bislang keine gegenteiligen Ergebnisse erbracht.