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Bewegung hilft gegen den Verschleiß

Volkskrankheit Arthrose – Zwei Experten stehen am 5. Mai Rede und Antwort

Erol Kamisli

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Kreis Lippe. Alles tut weh, sogar einfache Handgriffe fallen schwer, jeder Schritt wird zur elenden Qual. Immer mehr Menschen leiden an Arthrose – Knie und Hüfte sind ganz besonders häufig betroffen.

Daher laden LZ, Ärztekammer, AOK und das Klinikum Lippe zu einer Diskussionsrunde unter dem Titel „Arthrose – Ursachen und Folgen“ ein. Im Detmolder Residenz-Hotel werden Dr. Hansjörg Weihe, Leitender Arzt für Orthopädie und Unfallchirurgie am Klinikum Lippe, und Dr. Eckhard Güths, Orthopäde in Bad Salzuflen, Kurzreferate halten, um anschließend für Fragen der Besucher zur Verfügung zu stehen. Die Moderation übernimmt LZ-Redakteur Erol Kamisli.

Information
Kostenloser Eintritt zur Fragerunde

Dem großen Thema Arthrose widmet sich „Gesundheit im Dialog“ am Dienstag, 5. Mai, im Residenz-Hotel Detmold (Paulinenstraße 19). Von 19.00 bis 20.30 Uhr referieren die beiden Experten Dr. Hansjörg Weihe, Leitender Arzt im Klinikum für Orthopädie und Unfallchirurgie, und Dr. Eckhard Güths, Orthopäde in Bad Salzuflen. Sie sprechen unter anderem über Ursachen und Folgen von Arthrose, Reha-Sport sowie Untersuchungs- und Operationsverfahren. Anschließend kommen Sie zu Wort – die Referenten freuen sich auf Ihre Fragen. Der Eintritt ist frei.

Es knackt, knirscht und zieht im Knie – das Gelenk scheint wie eingerostet. „Das sind die typischen Beschwerden, die bei einer Arthrose, der häufigsten Gelenkerkrankung, auftreten“, sagt Dr. Weihe. In Deutschland leiden zwei Drittel der über 60-Jährigen, darunter mehr Frauen als Männer, an Arthrose, bei der sich der Knorpel zwischen den Gelenkknochen abnutzt. Zwar gebe es nicht beeinflussbare Faktoren wie eine familiäre Häufung, die Wechseljahre oder schlicht das Alter. „Doch es gibt auch Faktoren wie Fehlstellungen, zum Beispiel X- oder O-Beine, und vor allem Übergewicht, gegen die etwas unternommen werden kann“, sagt Dr. Güths. Entscheidend für den Patienten sei eine schnelle Diagnose, um die Beschwerden einzuordnen, zu lindern und weitere schädigende Einflüsse zu reduzieren.

Eines müssten sich die Betroffenen jedoch klarmachen: Fortgeschrittene Arthrose ist nicht heilbar. „Mit keinem Medikament kann man den Knorpel wiederbringen“, betont Dr. Weihe. Aber durch physiotherapeutische Maßnahmen und Medikamente lassen sich die Beschwerden lindern und der Krankheitsprozess verzögern. „Verhaltensmaßnahmen, auch beim Trink- und Essverhalten, sowie Muskeltraining sind die beiden Säulen der Arthrosebehandlung“, meint Dr. Güths. Regelmäßige Bewegung – etwa Schwimmen, Radfahren oder Walking – beugen zusätzlich einem Fortschreiten der Arthrose vor und helfen gegen den Verschließ. „Ist die Abnutzung des Gelenkknorpels jedoch weit fortgeschritten, hilft nur noch eine Operation“, erklärt Dr. Weihe.

Bei einer solchen Arthroskopie werden oberflächliche Knorpelschäden behandelt und mögliche Abriebpartikel ausgespült. Die absolut letzte Maßnahme in der Arthrosebehandlung sei der künstliche Gelenkersatz.

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