Kreis Lippe/Lemgo. Jetzt gilts: Gestern hat das Kommunale Rechenzentrum in Lemgo 600.000 Wahlbenachrichtigungen für ganz OWL auf den Weg gebracht. Donnerstag folgt der zweite Schwung: 270.000 Stück.
35 Tage vor dem Urnengang schließen die Städte und Gemeinden ihre Wählerverzeichnisse – darauf folgten am Wochenende zwei Sonderschichten im KRZ, um einen Großteil der Briefe zu drucken. Mit zwei Lastwagen hat die Deutsche Post die erste Tranche der unscheinbaren Kuverts am Montag bei der KRZ-Druckerei unterhalb des Braker Schlosses abgeholt.
Vorsortiert wohlgemerkt, so dass der Weitertransport zur jeweiligen Zustellbasis schnell geht, wie Otto Delporte von der Deutschen Post ankündigt. Bereits in den kommenden Tagen kann somit jeder zweite Einwohner in Ostwestfalen-Lippe damit rechnen, für Sonntag, 13. September, an die Urnen gerufen zu werden.
Landratskandidaten stellen sich zur Wahl, Bürgermeister werden gesucht – aber eben nicht in jeder Kommune, wie Dirk Niemeyer, Geschäftsbereichsleiter Produktion beim KRZ, verdeutlicht. So fiel die Sonderschicht am Wochenende vergleichsweise kurz aus. 2014 liefen beispielsweise noch 1,6 Millionen Briefe in kürzester Zeit vom Band. Dieses Mal gilt: Wo Landrat und Bürgermeister schon im vergangenen Jahr bestimmt wurden, bleiben die Wahllokale am 13. September geschlossen.
Gleichwohl: Zahlreiche Gitterboxen mit jeweils 40 gelben Plastikkästen à 500 Briefe schoben Postarbeiter in die Transporter. Die Post kassiert übrigens 28 Cent je Wahlbenachrichtigung, noch abzüglich eines Rabatts für die Vorsortierung. Gegenüber den 62 Cent für einen Standardbrief, wie ihn Otto-Normalverbraucher verschicken kann, macht es die Masse möglich.
Die Briefträger erhalten die Couverts aus dem Verteilzentrum in Herford bereits in der richtigen Reihenfolge – sortiert nach Straßenzügen und Hausnummern. Gedruckt werden die Benachrichtigungen – wie auch die restliche Behördenpost, die beim KRZ aus dem Drucker läuft – unter großer Geheimhaltung. Datensicherheit ist das Stichwort, das KRZ-Geschäftsführer Reinhold Harnisch predigt. Nur ausgewählte Mitarbeiter haben Zutritt zur Druckerei am Schloss. Kein Wunder, werden doch parallel auch pikante Aufträge wie Bußgeldbescheide gedruckt, unterstrich Geschäftsführer Harnisch.