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Lippe drängt in den Vordergrund

Stefan Backe

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Die lippische Rose direkt im Blick: „POS“-Gründer Udo Voßhenrich überreicht Hannelore Kraft ein Warenvorschub mit besonderem Inhalt. Das freut auch Landratskandidat Axel Lehmann (Zweiter von links) und Roland Thomas, Bürgermeisterkandidat in Salzuflen. - © Vera Gerstendorf-Welle
Die lippische Rose direkt im Blick: „POS“-Gründer Udo Voßhenrich überreicht Hannelore Kraft ein Warenvorschub mit besonderem Inhalt. Das freut auch Landratskandidat Axel Lehmann (Zweiter von links) und Roland Thomas, Bürgermeisterkandidat in Salzuflen. (© Vera Gerstendorf-Welle)

Bad Salzuflen-Ahmsen. Weltweit sorgen Warenregalsysteme der Firma "POS Tuning" für mehr Umsatz. Vor der Bürgermeister- und Landratswahl war es jetzt die NRW-Landesmutter höchstselbst, die den SPD-Kandidaten Vorschub geleistet hat.

Gestern Mittag hatte sich Ministerpräsidentin Hannelore Kraft im Rahmen einer ganztägigen OWL-Rundreise auch zu einer Stippvisite beim Bad Salzufler Vorzeigeunternehmen angemeldet. Mit dabei waren Axel Lehmann, der am 13. September Friedel Heuwinkel als Landrat ablösen möchte, und Roland Thomas, Bewerber um das Bürgermeisteramt in der Badestadt.

Im Mittelpunkt standen jedoch die Gastgeber, die zunächst ein weiteres Mal ihre Erfolgsgeschichte von der Garagenfirma zu Europas größtem Hersteller von Regalordnungssystemen mit Export in mehr als 120 Länder erzählen mussten. Mit großer Freude nahm Hannelore Kraft dabei das klare Bekenntnis von "POS"-Gründer Udo Voßhenrich zur Produktion "Made in Salzuflen" zur Kenntnis. Und auch beim Thema "Industrie 4.0" - die immer weitere Digitalisierung der Arbeitsprozesse ist ein selbst ernanntes Steckenpferd der SPD-Politikerin - lagen alle auf einer Wellenlänge.

Das änderte sich kurzfristig, als geschäftsführender Gesellschafter Oliver Voßhenrich den Besuch nutzte, um eine Sorge bei der Landesmutter loszuwerden. Nach seinen Angaben könnte dem Betrieb Ungemach durch die auf Bundesebene für 2016 geplante Reform des Zeitarbeitsgesetzes drohen - wenn dieses tarifungebundene Unternehmen per se benachteilige. "Wir haben zwar keinen Betriebsrat, aber einen sehr guten Zusammenhalt und Mitbestimmung", betonte Oliver Voßhenrich das große soziale Engagement der Firma. Dies alles sei auch im Sinne der 160-köpfigen Belegschaft entschieden worden. In dem kurzen Zwiegespräch zu diesem Punkt machte Hannelore Kraft allerdings vor allem deutlich, dass "wir ein großes Interesse an möglichst vielen tarifgebundenen Unternehmen haben".

Spätestens beim Gastgeschenk war jede Dissonanz vergessen. Mit großer Freude nahm die Ministerpräsidentin ein eigens für sie produziertes Warenvorschubsystem in Empfang. Die kleinen Schachteln, die bei der Entnahme des vordersten Exemplars automatisch vorgerückt werden, hatte Udo Voßhenrich mit den Namen der einzelnen NRW-Ministerien bedrucken lassen - und an dritter Position symbolisch den Kreis Lippe eingeschmuggelt.

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