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Zum Start der Pilzsaison in Lippe auf giftige "Doppelgänger" achten

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Beim Pilzesammeln ist in den nächsten Wochen besondere Vorsicht geboten, denn manche Pilze haben giftige Doppelgänger. - © AOK/hfr.
Beim Pilzesammeln ist in den nächsten Wochen besondere Vorsicht geboten, denn manche Pilze haben giftige Doppelgänger. (© AOK/hfr.)

Kreis Lippe. Aufgrund der Regenfälle in den vergangenen Wochen beginnt die Pilzsaison in diesem Jahr bereits früher als in den vergangenen Jahren. Daher sind die lippischen Wälder jetzt ein Paradies für Pilzsammler. "Allerdings ist Vorsicht geboten. Denn je mehr Pilze es gibt, desto größer ist auch die Gefahr von Vergiftungen", warnt AOK-Serviceregionsleiter Matthias Wehmhöner in einer Pressemitteilung.

Nur gute Kenntnisse der einheimischen Pilze schützen vor möglichen Vergiftungen. - © AOK/hfr.
Nur gute Kenntnisse der einheimischen Pilze schützen vor möglichen Vergiftungen. (© AOK/hfr.)

Nach Aussagen der Informationszentrale gegen Vergiftungen am Universitätsklinikum Bonn steigt die Zahl der Pilzvergiftungen insbesondere in den feuchten Sommer- und frühen Herbstmonaten, die mit milden Temperaturen hergehen, spürbar an. „Auch in Lippe gibt es sehr viele giftige Pilze, die den essbaren Exemplaren ähneln. Die Unterscheidung ist für unerfahrene Pilzsucher nicht immer einfach. Mit Beginn der Pilzsaison steigt daher auch das Risiko von Pilzvergiftungen“, betont Wehmhöner.

Große Verwechslungsgefahr

Von den tödlich verlaufenden Pilzvergiftungen in Mitteleuropa gehen die meisten auf den Knollenblätterpilz zurück. Dieser wird von unerfahrenen Sammlern nicht selten mit dem Champignon verwechselt und verursacht potenziell lebensgefährliche Pilzvergiftungen. "Innerhalb von 24 Stunden kommt es häufig zu heftigem Erbrechen, starken Bauchschmerzen und Durchfall. Ein Kind kann schon nach dem Verzehr von nur einem Knollenblätterpilz sterben. Insgesamt gibt es in Deutschland mehrere tausend Pilzarten, von denen rund 200 giftig sind", warnen Experten.

„Wer nach dem Essen eines Pilzgerichts Übelkeit, Schmerzen, Schwindel oder Missempfindungen verspürt, sollte sofort einen Arzt aufsuchen“, rät Wehmhöner. Bei Verdacht auf Verzehr eines Knollenblätterpilzes sollte der Betroffene so schnell wie möglich in ein Krankenhaus gebracht werden.

Giftnotruf hilft im Fall der Fälle

Auch die Experten der Giftnotrufzentrale am Universitätsklinikum Bonn (Giftnotruf Bonn) helfen rund um die Uhr kostenfrei unter Tel. (0228) 19240. Der Giftnotruf Bonn vermittelt bei Anfragen Kontakt zu Pilzsachverständigen, die dann helfen, mit noch vorhandenen Pilzen, aus den Putzresten, aus Erbrochenem und aus Informationen zu Aussehen und Standort den verzehrten Pilz zu bestimmen.

Alle Informationen dazu gibt es unter www.gizbonn.de Sollte ein Pilz als giftig eingeschätzt werden, erfolgt die weitere Beratung zur medizinischen Behandlung durch die Giftnotrufzentrale am Universitätsklinikum Bonn.

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