Versteigerung teurer Münzen aus Lippe: Tipps für Neugierige und echte Bieter

Kreis Lippe. Historische Münzen und Medaillen im Schätzwert von mehr als sieben Millionen Euro bringt das Auktionshaus Künker am Donnerstag, 1. Februar, in Berlin unter den Hammer. 770 Losnummern umfasst der Katalog der 400. Auktion, die jedes Jahr ein fester Bestandteil der weltweit größten Münzenmesse &bdquo;World Money Fair“ im Estrel Convention Center ist. Unter den Stücken sind auch vier Münzen aus Lippe, alle haben einen fünfstelligen Schätzwert , die kostbarste taxieren Experten auf 60.000 Euro. Aber was wird noch angeboten, was kosten die einzelnen Stücke, welches sind die teuersten - und wie biete ich mit, wenn ich genügend &bdquo;Kleingeld“ habe?

Was wird versteigert? &bdquo;Die Auktion beinhaltet unter anderem ausgewählte Löser der Welfenherzöge aus der Sammlung Friedrich Popken, numismatische Kostbarkeiten aus Mittelalter und Neuzeit und Mehrfachporträts aus einer westfälischen Privatsammlung“, sagt Ulrich Künker, geschäftsführender Gesellschafter. Weitere Schwerpunkte lägen bei besonderen Münzen aus Altdeutschland und den Habsburger Erblanden, britischem Großgold sowie bei Raritäten aus Italien, Polen, Russland und Übersee.

Woher stammen die Münzen? Woher die Münzen genau stammen, darüber wird zumeist nicht viel bekannt: &bdquo;Das behandeln wir äußerst diskret“, sagt Julia Kröner, Leiterin der Öffentlichkeitsarbeit. &bdquo;Wir bekommen immer wieder Anfragen von Menschen, die auf dem Dachboden vergessene Schätze finden oder geerbte Sammlungen schätzen lassen“, so Künker-Geschäftsführer Dr. Andreas Kaiser. In einem solchen Fall machen sich Münzexperten des Auktionshauses auf den Weg, um die Raritäten in Augenschein zu nehmen. Bestätigt sich ihr Wert, kauft das Auktionshaus die Münzen an oder versteigert sie im Kundenauftrag.

Was kosten die Exemplare? Während einige wenige Münzen einen Schätzpreis von nur 500 Euro haben, liegt das Gros im vier- beziehungsweise fünfstelligen Bereich. Die drei teuersten Exemplare in der bevorstehenden Auktion sind laut Kröner von den numismatischen Experten mit jeweils 150.000 Euro geschätzt. Sie stammen aus dem Römisch-Deutschen Reich (Zehn Dukaten aus dem Jahr 1765, geprägt unter Maria Theresia), aus Großbritannien (Probe zu Fünf Pounds aus dem Jahr 1820, geprägt unter George III. in London) und aus dem Kaiserreich Russland (37 ½ Rubel aus dem Jahr 1902, geprägt unter Zar Nikolaus II. in St. Petersburg).

Welche lippischen Münzen sind im Angebot? Unter den Objekten sind vier aus Lippe stammende, darunter ein doppelter Reichstaler aus dem Jahre 1672 (Losnummer 162/Schätzpreis 25.000 Euro), ein doppelter Reichstaler aus dem Jahre 1685 (Losnummer 164/Schätzpreis 20.000 Euro) und ein Golddukat aus dem Jahre 1789 anlässlich der Geburt des Erbprinzen Friedrich Wilhelm Leopold (Losnummer 165/Schätzpreis; 20.000 Euro). Und das teuerste Stück: Die besondere Goldmünze Graf Simon Heinrich zur Lippes (Losnummer 163). Der vierfache Dukat ist nicht nur selten, sondern auch besonders gut erhalten. Die Münze wurde nach Aussage der Experten zwischen 1685 oder 1686 geprägt. Auf der Vorderseite ist das Porträt Simon Heinrichs mit römischem Feldherrnmantel zu sehen, die Haare in einer barocken Lockenpracht angeordnet. Die Rückseite der Goldmünze zeigt das Wappen des Grafen zur Lippe mit dem Stammwappen, der roten Rose, und dem Stern für die Grafschaft Schwalenberg.

Wann beginnt die Versteigerung? Am 1. Februar 2024 zwischen 10 und 13 Uhr findet der erste Teil der Versteigerung statt, in dem unter anderem die lippischen Stücke unter den Hammer kommen dürften, ab 14 Uhr geht es mit Teil Zwei weiter bis in die Abendstunden.: &bdquo;Lippische Münzen sind nach Aussage unserer numismatischen Experten eher seltener in unseren Auktionen zu finden, aus dem einfachen Grund, dass sie nicht häufig geprägt wurden.“ Große Goldmünzen und schwere Silbermünzen wie Taler seien ebenfalls sehr selten.

Wie wird der Wert einer Münze ermittelt? Kategorisiert wird in der Expertise zwischen großer, größter oder allergrößte Seltenheit. Dabei bewerten die Experten, wie häufig Münzen zu einem Zeitraum oder Anlass geprägt wurden, zum anderen wie selten sie heute noch auf dem freien Markt verfügbar sind. Zudem wird geprüft, wie gut die Münze erhalten ist.

Wie läuft die Auktion ab? Die Berlin-Auktion findet sowohl in Präsenz als auch online statt. Der Auktionator sitzt vorne auf einer Bühne und hat den Überblick über den gesamten Saal, damit er alle bietenden Kunden gut sehen kann. Er ruft die Losnummer aus, der Startpreis setzt sich aus den Vorgeboten zusammen, die im Vorfeld der Auktion schon von Kunden abgegeben wurden. Nicht jeder interessierte Bieter ist vor Ort im Saal anwesend, manch einer lässt sich auch vertreten. Parallel zu den Bietern im Saal haben Kunden aus aller Welt die Möglichkeit, über das Auktionssystem mitzubieten. Für diesen Service müssen sich die Kunden jedoch vorab registriert haben. Der Zuschlag geht an den Höchstbietenden. Gibt es keine Gebote, gehen die Münzen in den freien Handel. Informationen und den Online-Katalog zur Auktion gibt es unter www.kuenker.de

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