Gesellschafterversammlung: So geht es mit dem Klinikum Lippe weiter

Kreis Lippe. Die Zukunft ist noch nicht jetzt sofort – darauf haben sich die Gesellschafter bei der etwa zweieinhalb Stunden dauernden Versammlung zur geplanten Neuausrichtung des Klinikums Lippe geeinigt. Eine finale Entscheidung, wie es mit dem Standort Lemgo konkret weitergeht, bleibt also vorerst aus. Dafür ist eine neue Sondersitzung für den 12. November geplant.

Zunächst sollen weitere Gespräche mit dem Ministerium für Arbeit, Gesundheit und Soziales des Landes NRW (MAGS) geführt werden, ehe Gesellschafterversammlung und Aufsichtsrat noch einmal zum Finale zusammenkommen. Das teilte der Kreis am Donnerstagabend mit. Dabei geht es nach LZ-Informationen auch darum, inwieweit die Leistungsgruppen von Lemgo nach Detmold einfach verschoben werden können.

Nach Angaben des Kreises sind allerdings schon &bdquo;wichtige Grundsatzentscheidungen zur Konsolidierung und Neuausrichtung des Klinikums Lippe“ getroffen worden. Die Beschlüsse umfassten ein klares Bekenntnis zum Klinikum Lippe als Uniklinik, der Weiterentwicklung der medizinischen Versorgung in Lippe auf universitärem Niveau und der Ausbildung von Medizinerinnen und Medizinern am Klinikum, um dem Ärztemangel im niedergelassenen und im stationären Bereich entgegenzuwirken. &bdquo;Außerdem haben wir gemeinsam Schritte zur wirtschaftlichen Sanierung des Klinikums Lippe beschlossen. Damit steht die erste Säule der zukünftigen Ausrichtung unseres Klinikums“, wird Landrat Dr. Axel Lehmann zitiert.

Hütte dankt Gesellschafterversammlung für Vertrauen Die zweite Säule habe mit der Neuausrichtung in Lemgo zu tun. Die Entscheidung dazu müsse nun folgen. Lehmann: &bdquo;Ein schnelles Votum sind wir der lippischen Bevölkerung, den Mitarbeitenden und nicht zuletzt dem Unternehmen selbst schuldig.“

Klinikum-Geschäftsführer Dr. Johannes Hütte ist laut Mitteilung dankbar darüber, dass die Mitglieder die Veränderung mittragen würden. Hütte: &bdquo;Nicht nur die allgemeinen Kostensteigerungen und der im medizinischen und pflegerischen Bereich herrschende Fachkräftemangel, sondern auch die Klinikreformen von Bund und Land zwingen uns zum Handeln. Diesbezüglich – und dabei kann ich mich nur wiederholen - sind die Gespräche mit dem MAGS essentiell - insbesondere für unsere Standortstrategie.“

Details drangen aus der nicht-öffentlichen Sitzung nicht nach außen. Der stellvertretende CDU-Kreisvorsitzende , Jan Wisomiersky, wies aber den Vorwurf zurück, seine Partei habe auf Zeit gespielt. Die Entscheidung sei einfach zu wichtig gewesen, um sie innerhalb von drei Wochen abzuarbeiten, sagt Wisomiersky. &bdquo;40 Leute bei diesem komplexen Thema auf Spur zu bekommen, war bei so einer großen Fraktion unmöglich.“ Dennoch arbeite die lippische CDU vertrauensvoll mit der Klinikum-Geschäftsführung zusammen. Es gebe keinen offenen Clinch, sagte Wisomiersky.

Aus Sicht des langjährigen Aufsichtsratsmitgliedes Werner Loke (Grüne) sind die vier Wochen Zeitaufschub bis zur finalen Entscheidung nun zu verschmerzen. &bdquo;Es ist noch genug Zeit, um die Sache ohne große Verluste umzusetzen.“ Eine Anfrage bei der lippischen SPD blieb nach der Sitzung unbeantwortet.

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