Kontoplünderung übers Handy: So gelangen Betrüger in OWL an Ihr Geld

Falsche Bankmitarbeiter, Schockanrufe, Online-Banking-Betrug und jetzt &bdquo;Call-ID-Spoofing“: Die Betrüger werden immer skrupelloser, ihre Maschen immer kreativer, um Menschen um ihr Erspartes zu bringen. Und immer häufiger haben die Betrüger mit ihren Maschen auch Erfolg. Die Schäden sind immens. Erst vor wenigen Tagen wurde ein Ehepaar aus dem Kreis Lippe Opfer eines Betrugs. Aber was ist &bdquo;Call-ID-Spoofing“ eigentlich und wie können Sie sich davor schützen?

Beim sogenannten &bdquo;Call-ID-Spoofing“ handelt es sich um Anrufe von einer vorgetäuschten Nummer. Die Bundesnetzagentur spricht dabei von einer Manipulation der Rufnummern – eine Tat, die gesetzlich verboten ist. Wie die Behörde auf ihrer Homepage mitteilt, könne es sich bei der Nummer auf dem Display um eine tatsächlich vergebene Rufnummer handeln.

Von dem Anruf bekomme der Inhaber der Rufnummer aber nichts mit – erst bei einem Rückruf. Nicht immer müsse es sich dabei um einen Betrugsversuch handeln. Auch eine mögliche Verschleierung der Identität des tatsächlichen Anrufers für nicht erlaubte Werbezwecke oder ein gewünschter Rückruf seien mögliche Szenarien. In den häufigsten Fällen geben sich die Betrüger dabei als Polizisten, Staatsanwälte, Bankmitarbeiter oder enge Verwandte aus. Das gefährliche: Die Nummern sind gefälscht und sollen die Erzählungen der Kriminellen untermauern.

Betrüger im Kreis Lippe erbeuten mehr als 50.000 Euro Ein bekannter Fall aus dem Kreis Lippe sorgte kürzlich für Aufsehen: Dort ist ein Ehepaar aus Detmold Opfer eines Betrugsfalls via &bdquo;Call-ID-Spoofing“ geworden und um mehr als 50.000 Euro betrogen worden. Laut Berichten verbrachte das Paar gerade Zeit in der Stadt, als es plötzlich einen Anruf bekam.

Auf dem Display erschien demnach die Nummer des Bankberaters. Somit nahmen sie den Anruf an. Der Berater habe ihnen mitgeteilt, dass sie per Banking-App bitte acht vorbereitete Überweisungen an eine Bank in Berlin freigeben sollten.

Als Grund nannte der vermeintliche Berater, dass die hohe fünfstellige Summe versehentlich auf dem Konto des Paares gelandet sei und daher nun zurücküberwiesen werden müsse. Der Aufforderung kam das Ehepaar nach: In acht Schritten überwies es das Geld der vermeintlichen Falsch-Überweisung zurück. Insgesamt 52.000 Euro. Nur kurz nach den ausgeführten Überweisungen kamen der Ehefrau Zweifel auf. Schnell wurde klar, dass das Paar auf einen Betrüger hereingefallen war.

Hatten die Betrüger Zugriff auf das Konto des Ehepaars? Aber woher konnte der Betrüger wissen, dass das Paar aktuell regelmäßigen Kontakt zu dem Bankberater hat und zu dem Zeitpunkt eine so große Geldsumme auf dem Konto hatte? Scheinbar müssen der oder die Täter schon vorher Zugriff auf das Konto des Ehepaars gehabt haben, denn die Überweisungsträger waren schon vorbereitet.

Wie die Verbund-Volksbank OWL erklärte, investiere sie personell und technologisch in Prävention. Einen hundertprozentigen Schutz gebe es jedoch nicht. In dem aktuellen Fall habe die Bank leider keine Möglichkeit, das Geld eigenständig zurückzuholen.

Bank würde Kunden unter keinen Umständen zu Transaktionen auffordern Lediglich Strafverfolgungsbehörden könnten dies, sofern das Geld beim Täter noch vorhanden ist. Die Bank stellt klar: &bdquo;Wie würden niemals telefonisch Kunden dazu auffordern, Transaktionen vorzunehmen. Kunden sollten, selbst wenn sie von einer vertrauten Nummer aus angerufen werden, sich unter keinen Umständen unter Druck setzen lassen, auflegen und ihrerseits die Bank anrufen und den Sachverhalt schildern“, so ein Sprecher.

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