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Auch über die A 33 geht es nicht schneller in Bielefelds Innenstadt

Der LZ-Pendlertest: Die B 66 bleibt der Königsweg

Von Michael Dahl

B66 bleibt der Königsweg nach Bielefeld - © Lippe
B66 bleibt der Königsweg nach Bielefeld (© Lippe)

Detmold. Was bringt das neu eröffnete Teilstück der Autobahn 33 für den Lipper, der mit dem Auto nach Bielefeld fahren muss oder will? Die LZ hat’s am Beispiel Detmold getestet. Das Ergebnis: Es kommt drauf an.

Donnerstagfrüh, Rosental: Drei LZ-Redakteure machen sich auf, um die schnellste Strecke für Pendler in die Bielefelder Innenstadt zu erkunden. Eiserner Grundsatz: Alle Verkehrsregeln werden eingehalten.

Ein Redakteur fährt die Standardstrecke über die Bundesstraße 66. Ein zweiter wählt den Weg über Augustdorf, die A 33 und den Ostwestfalendamm, der dritte den Schleichweg über Lage, Heipke, Ostring und Eckendorfer Straße. Alle kommen gut durch, niemand wird durch Baustellen oder Unfälle aufgehalten.

LZ-Redakteur Thorsten Engelhardt testete die Strecke über die A33 (blau), sein Kollege Jens Rademacher wählte die Standardroute über die B 66 (grün) und Michael Dahl fuhr über die westlippischen Dörfer (rot). Obwohl deutlich länger, war die blaue Strecke schneller als die rote. - © Grafik: Groppe/Fotos: Preuß + NW
LZ-Redakteur Thorsten Engelhardt testete die Strecke über die A33 (blau), sein Kollege Jens Rademacher wählte die Standardroute über die B 66 (grün) und Michael Dahl fuhr über die westlippischen Dörfer (rot). Obwohl deutlich länger, war die blaue Strecke schneller als die rote. (© Grafik: Groppe/Fotos: Preuß + NW)

Das Ergebnis überrascht nicht: Die B 66 führt immer noch am schnellsten zum Jahnplatz im Herzen der Stadt. Aber es gibt mit der A33 eine weitere Alternative - vor allem, wenn man den Bielefelder Süden oder Westen ansteuert. Und falls es mal eine Baustelle auf der B 66 gibt, ist auch die Nordroute eine Möglichkeit.

Rote Route: Michael Dahl

Wer glaubt schon, dass diese umständliche Route am schnellsten zum Ziel führt? Ich kann mich also nicht blamieren. Und in der Tat geht’s zähflüssig los, viel Verkehr auf der B 239, eine Ampel nach der anderen zeigt Rot. Hoffentlich geht nicht auch noch die Bahnschranke an der Zuckerfabrik nach unten! Tut sie nicht, und ich komme - natürlich mit Tempo 50 - zügig durch Lage. Dann folgt der schnellste Teil des Weges: Nur unterbrochen durch die Hauptkreuzung Heipke und den Kreisverkehr beim Gasthaus Vinnen geht es auf den Bielefelder Ostring. Dort schwinden im (relativ kleinen) Stau alle Hoffnungen. Da nutzt auch nicht viel, dass es auf der Eckendorfer Straße besser vorangeht als erwartet. Immerhin: nur eine Minute langsamer als mein Kollege Engelhardt, den ich auf dem Rückweg auf der Detmolder Straße locker hinter mir lasse.

Blaue Route: Thorsten Engelhardt

7 Uhr, Detmold: das Haar sitzt - ist ja auch nicht mehr so viel. Los geht’s, Richtung Bielefelder Straße. Aber in Heidenoldendorf tauchen erste Zweifel auf. Alles biegt auf den Plantagenweg ab, sollte das ein Schleichweg sein? Nein, hier wird nicht geschummelt. 7.19 Uhr: Augustdorf ist fast passiert, die Grenze zwischen "Oweh" und "El" ist zum Greifen nah. 7.29 Uhr, Kreuzung Oerlinghauser Straße, kurz vor der Auffahrt auf die A33: hier ist Geduld gefragt. 7.34 Uhr: Ich befahre Neuland, Entdeckerstolz macht sich breit. Erstmals berühren die Reifen dieses Golfs den neuen Autobahnabschnitt. Aber mehr als zwei Spuren waren wohl nicht drin für Bielefeld. So was. 7.42 Uhr: Auf dem Ostwestfalendamm ist erstmals so etwas wie Verkehrsaufkommen festzustellen. Aber alles bleibt flüssig. 7.46: "Sie haben ihr Ziel erreicht". Zweiter, immerhin.

Grüne Route: Jens Rademacher

Eine Durchschnittsgeschwindigkeit von gut 44 Kilometern pro Stunde: Das ist doch ganz ordentlich. Die wird am Ende auf der kürzesten Verbindung rauskommen, obwohl die Fahrt um 7 Uhr erst mal mit acht roten Ampeln beginnt. Die gilt es in Detmold zu ertragen - genauso wie den Transporter, der auf der Bielefelder Straße in Pivitsheide mit Tempo 50 dahinzuckelt, obwohl 70 erlaubt ist und möglich wäre. Denn die Straßen sind frei - stadtauswärts, wohlgemerkt, stadteinwärts herrscht mehr Verkehr. Der Hellweg ist dann schnell passiert. Auf der B 66 wird’s um 7.21 Uhr in Helpup etwas und um 7.29 Uhr in Bielefeld noch voller. Trotzdem lässt sich im Fiat Punto gut durchkommen. Als der Jahnplatz erreicht ist, läuft im Radio ein Beitrag über die erwartete Apokalypse. Die Fahrtzeit ist allerdings kein Weltuntergang: 41 Minuten. Erster!

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