Lippische Landes-Zeitung: Nachrichten aus Lippe, OWL und der Welt

Bürgeraktion pocht auf Bestandsschutz für Haus Klamp

Wolfgang Becker

  • 1
Sorgt sich um den Denkmalschutz: Hans Dieter Meier von der Bürgeraktion Stadtsanierung Detmold setzt sich für die Eintragung des Hauses Klamp in die Denkmalliste ein. - © Wolfgang Becker
Sorgt sich um den Denkmalschutz: Hans Dieter Meier von der Bürgeraktion Stadtsanierung Detmold setzt sich für die Eintragung des Hauses Klamp in die Denkmalliste ein. (© Wolfgang Becker)

Lage. Der Streit um die Eintragung des Hauses Klamp in die Denkmalliste wird auch aus Detmold mit großem Interesse verfolgt. Die Bürgeraktion Stadtsanierung unterstützt die Bemühungen, das Gebäude vor dem Abriss zu retten.

Bekanntlich möchten die Investoren Mölling und Partner das Haus überplanen und an seiner Stelle neue Wohn- und Geschäftshäuser errichten. Dafür müssen auch das ehemalige Hotel Freitag und das Karbach-Haus weichen. Elemente dieser Gebäude sollen in den Neubau integriert werden.

Seit über 30 Jahren ist der Verein Bürgeraktion Stadtsanierung zur Stelle, wenn historische Gebäude neuen Projekten weichen sollen. Gegen den Willen der Detmolder Ratsmehrheit ist es der Initiative gelungen, Baudenkmale in der ehemaligen Residenzstadt wie die Aula der Mädchenschule am Wall, die Villa Münsterberg und das Sommertheater zu erhalten. „Die harte Linie der Lagenser Verwaltung, die sich beharrlich weigert, das Haus Klamp unter Denkmalschutz zu stellen und sich nur einem Ministerentscheid beugen will, gibt Anlass zur Sorge,“ erklärt Hans Dieter Meier vom Vorstand der Bürgeraktion Stadtsanierung. Schon 2009 hatte das Amt für Denkmalpflege beim Landschaftsverband Westfalen-Lippe gutachterlich festgestellt, dass es sich bei dem Haus Klamp, Lange Straße 71, um ein Baudenkmal handelt und die Stadt aufgefordert, es in die Denkmalliste einzutragen. Dieser Aufforderung ist sie bis dato nicht nachgekommen. Ende 2014 erläuterte der Landschaftsverband dem Kreis Lippe als Obere Denkmalbehörde ausführlich den rechtlichen Sachverhalt, wies den Kreis auf das rechtswidrige Verhalten der Stadt hin und forderte die Behörde auf, die Stadt anzuweisen, die Eintragung vorzunehmen. Die Obere Denkmalbehörde kam dem nicht nach und bat Lage stattdessen um eine Stellungnahme. Der Bürgermeister teilte mit, dass der Kreis den Landschaftsverband darauf hingewiesen habe, die Stadt nur zur Eintragung in die Denkmalliste anzuweisen, wenn ein entsprechender Ministerentscheid vorliege.

„Wir sehen die Tendenz, das Denkmalschutzgesetz sukzessive auszuhebeln. Die Untere Denkmalbehörde in Lage verfolgt in diesem Fall dieses Ziel durch schlichtes Nichtstun,“ beklagt Hans Dieter Meier. Er befürchtet, dass ein Präzedenzfall geschaffen werden könnte, wenn die Stadt Lage die Eintragung des Hauses Klamp in die Denkmalliste erfolgreich abwehrt. Deshalb hat er sich an das Bauministerium in Düsseldorf gewandt, um dafür zu sorgen, dass dem Denkmalschutzgesetz uneingeschränkt Geltung verschafft wird. „Wir wissen, dass auch in Lage viele Bürger sehr besorgt sind. Ihnen fehlt aber die 30-jährige ,Kampferfahrung’ der Bürgeraktion,“ schreibt Meier.

Copyright © Lippische Landes-Zeitung 2025
Inhalte von lz.de sind urheberrechtlich geschützt.
Weiterverwendung nur mit Genehmigung der Chefredaktion.