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Lage

Halterin soll Hundesteuer doppelt bezahlen

Lage-Hagen. 2014 ist der alte Hund von Claudia Grätz gestorben. Im Frühjahr dieses Jahres holte sie aus dem Tierheim die junge Labrador-Hündin „Lissy" ab. Für die Hagenerin war es selbstverständlich, den Vierbeiner bei der Stadt anzumelden und Hundesteuer in Höhe von 66 Euro zu zahlen. 25 Euro musste sie für die Registrierung berappen, weil „Lissy" größer als 40 Zentimeter und schwerer als 20 Kilo ist.

Dann die Überraschung: Vor kurzem flatterte Claudia Grätz ein Schreiben vom Fachteamleiter Steuern, Gebühren und Beiträge der Stadt, Ralph Holtmann, ins Haus. Bei der Hunde-Bestandsaufnahme sei festgestellt worden, dass sich ein Vierbeiner auf ihrem Grundstück befunden habe, für den keine Steuer bezahlt werde. „Ich rief bei Herrn Holtmann an, der bekräftigte, dass kein Hund angemeldet sei. Es liege nur eine Abmeldung für 2014 vor", erinnert sich die Frau.

Dabei habe sie im April bei der Anmeldung von „Lissy" im Bürgerbüro einen Sachkundenachweis und eine Bescheinigung für die Haftpflichtversicherung vorlegen müssen.

Auf die Frage, woher sie denn wohl die Hundemarke habe, habe sie zur Antwort bekommen: „Vielleicht von Ihrem alten Hund." Außerdem habe Holtmann erklärt, dass die Anmeldung eines Hundes kostenlos sei. Ähnliche Schreiben hätten allerdings, so Claudia Grätz, ihr bekannte Hundehalter bekommen. „Hier ist in der Tat was schief gegangen", bedauert der Fachteamleiter gegenüber der LZ.

Stelle der Interviewer des beauftragten Unternehmens einen Hund fest und Holtmann finde keine Steuerfestsetzung darüber, werde der Halter, in diesem Fall Claudia Grätz, angeschrieben. „Dies ist aber der erste Fall, den ich kenne, wo die Anmeldung eines Hundes im Bürgerbüro nicht bis zu uns durchgedrungen ist." Die Gründe dafür seien nicht nachvollziehbar.

„Wenn ein Rückruf bei der Frau zur Erklärung des Sachverhaltes auf der Strecke geblieben ist, tut mir das leid", entschuldigte sich der Fachteamleiter. Bei der Vielzahl von Telefongesprächen zu diesem Thema könne er nicht jeden zurückrufen.

Anfang vergangenen Jahres waren in Lage 2218 Hunde angemeldet, in diesem Jahr sind es bisher 2338. Ralph Holtmann rechnet damit, dass im Zuge der noch laufenden Zählung weitere Tiere ermittelt werden, für die keine Steuern gezahlt werden. Belief sich der Ertrag daraus im Haushalt 2015 auf 145.000 Euro, so liegt er in diesem Jahr bereits um 2000 Euro höher als im Ansatz ausgewiesen. Prognostiziert waren an Hundesteuer bisher 170.000 Euro.

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