Hausnotruf auch für Haustiere

Lage. Haustiere sind für Senioren ein gutes Mittel gegen die Einsamkeit. Liselotte Rittmeister liebt ihre &bdquo;Aika". Die 79-Jährige fragt sich aber auch, was passiert, wenn sie im Notfall ins Krankenhaus muss. Als sich die 79-Jährige für ein Hausnotrufsystem entschieden hat, hat sie darauf geachtet, dass auch ihre treue Begleiterin unterkommt. Die Johanniter bieten diesen Service an, der längst nicht Standard in den Verträgen ist.

Hausnotruf-Anbieter gibt es viele, die Konditionen sind sehr unterschiedlich gestaltet, vor allem, wenn es um die Zusatzleistungen geht. Der Tierservice, den die Johanniter anbieten, ist da sehr speziell. Die LZ und die Verbraucherberatung NRW haben verschiedene Anbieter kontaktiert. Alle geben an, dass sie sich natürlich kümmern würden, wenn sie bei einem Hausnotruf-Kunden ein Tier vorfinden, das im Notfall untergebracht werden muss. &bdquo;Die Mitarbeiter verständigen die Polizei oder die örtlichen Tierschutzorganisationen, wenn sie über das Notrufsystem alarmiert werden und es vor Ort Tiere gibt", erklärt etwa eine Mitarbeiterin der Malteser.

Die Johanniter gehen einen anderen Weg. Auch, weil sehr viele Senioren Tiere haben. Meike Delang, Pressesprecherin der Johanniter, schätzt, dass rund die Hälfte der Hausnotruf-Kunden Tierbesitzer sind. Beim Abschluss des Vertrages werde mit dem Kunden festgelegt, wie mit dem Tier verfahren werden soll, ob Nachbarn einspringen, die Kinder die Pflege übernehmen oder aber eine Tierpension in Frage kommt, die das Tier auch bereits kennt. &bdquo;Das ist für die Betroffenen eine große Beruhigung. Die erste Frage, die sie stellen, wenn sie im Krankenhaus sind und wir sie informieren, ist: ,Wie geht es meinem Liebling?", sagt Delang.

Dass ein Hausnotruf ein Stück weit die Selbstständigkeit sichert, hat Lieselotte Rittmeister schon erfahren. Sie ist eine sehr auf Sicherheit bedachte Frau. Ihr Haus ist mit einer Alarmanlage gesichert, nie würde sie ein Fenster offen oder eine Tür unabgeschlossen lassen, wenn sie aus dem Haus geht.

Als ihr Mann krank wurde und im Rollstuhl saß, war ihr klar, dass sie zusätzliche Sicherheit und Unterstützung braucht. Denn etwas anderes stand für sie ebenfalls fest: Ihre Selbstständigkeit und ihr Haus, in dem sie seit 41 Jahren lebt und ihre Kinder groß gezogen hat, wollte sie nicht verlassen. &bdquo;Mein Mann konnte sich nicht mehr selbst bewegen und wenn er aus dem Sessel gefallen ist, dann habe ich ihn nicht mehr alleine hoch bekommen", erinnert sich die Seniorin. Acht Jahre lang hat sie ihren Mann gepflegt, und es gab oft Situationen, bei denen sie sich durch den Hausnotruf Hilfe holen musste. Am Handgelenk trägt sie das Band mit dem roten Knopf. Drückt sie ihn, meldet sich ein Mitarbeiter der Johanniter über eine Freisprechanlage. &bdquo;Irgendwann erkannte ich dann schon die Stimmen der einzelnen Mitarbeiter der Notrufzentrale und das hat mich dann immer gleich beruhigt", erzählt die Lagenserin. Dass ihr Liebling, die Hündin Aika, im Notfall mitversorgt wird, ist für sie eine Erleichterung.

&bdquo;Wir haben uns schon darum gekümmert, dass Hunde, Katzen, Goldfisch oder Schildkröten versorgt werden", sagt Gaby Nordahl, Leiterin des Johanniter-Hausnotrufes in Lippe und Höxter, lachend.

Lippische Landes-Zeitung: Nachrichten aus Lippe, OWL und der Welt

Weiterlesen mit LZplus

0,99 € im ersten Monat

Angebot: Jahresabo nur 99 €

Weiterlesen mit LZplus