Nach Brand im Dezember: Lagenser Haus wird wieder aufgebaut

Lage-Müssen . Das Unglück ereignet sich in der Nacht auf den 13. Dezember: Im Carport der Familie Eichhorn bricht ein Feuer aus. Ein Nachbar entdeckt es noch rechtzeitig und alle elf Bewohner können sich retten. Der Dachstuhl wird jedoch ein Raub der Flammen. Brandgeruch und Löschwasser zerstören nahezu die gesamte Einrichtung. Die Familie kann durch einen glücklichen Zufall eine Wohnung wenige hundert Meter weiter finden. Doch sie möchte in ihr Zuhause zurück.

Auf dem Grundstück zwischen Simmelstraße und Neudörnweg sind die Arbeiten der Dachdeckerfirma in vollem Gang. Robert Eichhorn (54), Vater von 17 Kindern, hat hier mit seiner Frau und den Jüngsten gewohnt. Er und sein Sohn Paul (28) kümmern sich neben anderen Familienmitgliedern um den Wiederaufbau. Sie zeigen die früheren Räume – darin ist nichts außer bloßem Beton. In der Küche stehen noch ein Tisch und Stühle – Vater und Sohn erzählen. Wie sie den Schock, das Zuhause zu verlieren, verarbeitet haben? Mit Reden. &bdquo;Wenn man darüber redet, schweißt das die Familie zusammen", erklärt der 28-Jährige. &bdquo;Die anderen haben uns die Kraft gegeben, das zu überwinden", ergänzt sein Vater. Er möchte nicht mehr an die schlimme Zeit erinnert werden. &bdquo;Dass wir am Leben geblieben sind, ist am Wichtigsten."

Die vielen Hilfsangebote haben die Familie schier umgehauen. &bdquo;Wir konnten gar nicht alle Hilfe annehmen", erinnert sich Paul Eichhorn. Schnell erhielt die Familie elf Betten, dazu Kochgeschirr und viele Anziehsachen. Nachbarn halfen auch mit Taten, so dass die Familie nun in der vorübergehenden Wohnung die Zeit bis zum Wiedereinzug überbrücken kann. Rund 150 Quadratmeter haben sie zu Elft, die Kinder teilen sich Zimmer. 200 Quadratmeter werden es in ihrem eigenen Haus wieder sein. Klagen wollen sie nicht, aber sich bedanken. Sie besuchten die Feuerwehr, die mit rund 70 Einsatzkräften den Brand gelöscht hatte, und hinterließen einen Dankesbrief. &bdquo;Wir haben uns für die tröstenden Worte und alles bedankt", erzählt der Sohn. &bdquo;Ich habe gestaunt, dass so viele Leute Mitgefühl hatten", resümiert der Vater von den Wochen danach. Der Rewe-Markt in Müssen initiierte eine Spendenaktion, viele spendeten Geld. Die Schulen kümmerten sich um Schulmaterialien. &bdquo;Gott segne jeden, der mitgeholfen hat", sagt Robert Eichhorn.

Das ganze Dorf habe zusammengehalten. Eine Brandsanierungsfirma entkernte das Gebäude zunächst. Dann musste die Familie bei der Stadt einen neuen Bauantrag stellen. Vor einer Woche wurde der verbrannte Dahlstuhl abgerissen. Die Dachdeckerfirma arbeitet bereits mit Volldampf an einem neuen. &bdquo;Wir blicken positiv nach vorn. Dass es weitergeht", sagt Paul Eichhorn.

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