Relikt aus dem Safaripark kommt nicht ins Freibad Waddenhausen

Lage. Event-Mobil, Party-Bus, Imbiss-Wagen: Es gibt viele Möglichkeiten für die Nutzung des historischen Schätzchens, das Dirk Haase in seinem Garten beherbergt. Ein voluminöser Anhänger aus dem Safaripark Stukenbrock. Denkbar wären auch Sitzungen in dem Fahrzeug, mit dem vor mehr als 50 Jahren Besucher durch die Wildtier-Gehege befördert wurden. Nur eine Nutzung ist gescheitert: die als Versammlungsraum für Kinder am Freibad in Waddenhausen. Die Stadt gab dafür keine Genehmigung.

Wenn man Dirk Haase fragt, wie er an dieses historische Gefährt gekommen ist, dann muss der Malermeister lachen: &bdquo;Ich war auf der Suche nach einem kleinen Anhänger, den ich als ,Tiny House umbauen wollte", erzählt Dirk Haase von dem Plan, ein Mini-Haus einzurichten. Ein Kumpel hatte dann einen Fund gemacht, den dieser als etwa sechs bis acht Meter langes Prachtexemplar beschrieb. &bdquo;Plötzlich stand er dann mit diesem mehr als zwölf Meter langen Geschoss vor der Tür."

Das fuhr nicht – doch Haase hat eine Schwäche für Trödel und konnte bei diesem Liebhaber-Stück einfach nicht widerstehen. Besonders als er erfuhr, dass es sich um ein Original aus dem Safaripark handelt, das zur Eröffnung vor mehr als 50 Jahren im Zebra-Look durch die Wildtier-Gehege fuhr. &bdquo;Unten drunter klebt noch ein Aufkleber, auf dem ,Safariland 1969 steht." Weitere Recherchen ergaben, dass es nur vier Stück davon gab. &bdquo;Vielleicht ist dies der letzte Wagen seiner Art, der noch existiert."

Alle Lichter funktionieren noch Mit einem Traktor lässt sich der Anhänger auf der Straße ziehen, sämtliche Lichter funktionieren noch. &bdquo;Vor zwei Jahren war ich dann das erste Mal bei der ,Pfützen-Fete in Waddenhausen und bin mit den Ehrenamtlern der Freibad-Initiative ins Gespräch gekommen", erinnert sich Haase noch an die Idee, den inzwischen blau lackierten Anhänger dort den Kindern- und Jugendlichen zur Verfügung zu stellen. &bdquo;Ich fand einfach, dass er perfekt auf das Gelände passen würde, und habe das ,Pfützen-Team zur Besichtigung eingeladen. Die waren auch gleich Feuer und Flamme."

Vereinsvorsitzende Anja Holthusen-Henriques bestätigt das: &bdquo;Wir konnten uns unzählige Nutzungs-Möglichkeiten vorstellen, sei es als Versammlungsraum oder als wetterunabhängige Möglichkeit, Kindergeburtstage darin zu feiern." Die Kinder- und Jugendinitiative holte Margarete Wißmann von der Stadt mit ins Boot, die die Ehrenamtler bei den Verwaltungsfragen unterstützte. &bdquo;Wegen der Größe von 12,50 mal 2,50 Metern ist eine Baugenehmigung erforderlich", so die Fachfrau. Sie bedauert, dass trotz größtem Bemühen aller Beteiligten sich am Ende das Aufstellen des Anhängers auf dem städtischen &bdquo;Pfützen"-Gelände als nicht genehmigungsfähig herausstellte. Die Enttäuschung sitzt sowohl bei den Freibad-Betreibern als auch bei Dirk Haase tief.

&bdquo;Es wäre eine Sünde, solch ein geschichtsträchtiges Teil nun einfach zu verschrotten", sagt Haase. &bdquo;Der Vorbesitzer hatte bereits eine Theke samt Spüle eingebaut und wahrscheinlich die Nutzung als Party-Bus geplant." Der Malermeister kann sich bildlich vorstellen, wie darin die Disco-Kugel leuchtet. Nur eben nicht bei ihm im Garten. Vielleicht findet sich ein Liebhaber oder ein Verein mit ausreichend Platz und guten Ideen, hofft Haase.

Haase ist erreichbar unter Tel. (0170) 8988841.

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