Lagenser erlebt böse Überraschung nach einem Haustürgeschäft

Lage. Die Unterschrift hat Jörg Rosenke bereits im Mai 2024 unter einen Vertrag gesetzt, der ihm schnelleres Internet verschaffen sollte. &bdquo;Fiber To The Home“ – der FTTH-Anschluss sollte von der Telekom über eine Glasfaser-Leitung direkt in sein Haus verlegt werden. Doch mit der Unterschrift wechselte er auch den Anbieter. Und zwar sofort. Jetzt hat er langsameres Internet, höhere Kosten und vermutlich erst 2026 den gewünschten FTTH-Anschluss.

Jörg Rosenke möchte eindringlich davor warnen, solche Geschäfte an der Haustür abzuschließen, deshalb hat er sich an die LZ gewandt. Dass er den Auftrag erteilt habe, das sei ohne Frage richtig. Zu dem Zeitpunkt hatte er einen Vertrag mit Vodafone und einen Internetanschluss mit bis zu 1000 Mbit im Download, der über Kabel auch sehr gut gewesen sei. &bdquo;Aber leider habe ich im Nachgang zu spät festgestellt, dass ich in diesem Zuge auch einen Vertrag für einen 100 Mbit – Anschluss unterschrieben habe“, sagt er. Dieser Umstand sei ihm durch den Berater, die Telekom spricht von &bdquo;Ranger“, allerdings nicht weiter erklärt worden. &bdquo;Ich kenne diese Verträge eigentlich nur so, dass der Anbieterwechsel erst stattfindet, wenn auch Glasfaser verfügbar ist für mich“, sagt der Lagenser.

Vertrag wird im Nachgang per Mail zugestellt Vor Ort seien alle Unterlagen am Tablett ausgefüllt worden. &bdquo;Ich habe den Vertrag erst mit Verzögerung per E-Mail bekommen. Die Prüfung habe ich allerdings sträflich vernachlässigt, weil ich von der Seriosität der Telekom ausgegangen bin“, gibt er offen zu.

Die Folgen machen sich deutlich bemerkbar. Die Telekom hatte den Vertrag beim Voranbieter gekündigt und einen 100 MBit-Anschluss geschaltet. &bdquo;Damit ist auch der vergünstigte Anschluss für 6 Monate zu je 19,95 Euro für den 100 MBit-Anschluss abgegolten, sodass ich in Zukunft für den Glasfaseranschluss sofort den vollen Preis bezahlen muss. Dass für diesen Anschluss ein anderer Router benötigt wird, wurde mir auch vorenthalten. Zum Glück hatte ich noch einen entsprechenden DSL-Router im Bestand.“ Würde er jetzt wieder zurückwechseln wollen? &bdquo;Nein, nicht wirklich, denn dann müsste ich wieder einen anderen Router installieren.“

Was ihn aber richtig fuchst, ist, dass er nicht so bald mit einem Glasfaseranschluss rechnen kann. &bdquo;Als Ausführungstermin für den Glasfaseranschluss ist im Vertrag ein Enddatum vom 20. Juni 2026 angegeben.“ Mittlerweile sei ihm im Oktober 2024 das Schutzrohr für die Glasfaser bis in den Keller gelegt worden - doch ohne die Glasfaser nützt es gar nichts. &bdquo;Ich habe verfolgt, wie schlecht das andernorts gemacht wurde von anderen Firmen und Subunternehmen, dass Gehwege beschädigt wurden oder auch Straßen und Bäume, aber bei uns sind die Bauarbeiten sehr ordentlich erledigt worden“, sagt Rosenke. Mit der Glasfaser Nordwest, die Kooperationspartnerin der Telekom ist, habe er Kontakt aufgenommen.

Telekom prüft den Fall Aber letztlich keine verbindlich Zusage bekommen, dass es mit dem Glasfaseranschluss tatsächlich vor 2026 etwas wird.

Die LZ hat bei der Telekom nachgefragt, wie es denn im Innenstadtbereich von Lage, wo Jörg Rosenke wohnt, aussieht. &bdquo; Es ist richtig, dass der Glasfaserausbau in Lage durch den Anbieter Glasfaser-NordWest erst für Juni 2026 geplant ist. Bedauerlicherweise können wir den Ausbau an dieser Stelle auch nicht beschleunigen. Herrn Rosenke konnten wir bisher nicht erreichen, um mit ihm zu besprechen, was die beste Lösung für ihn ist. Wir werden jedoch weiterhin versuchen, mit dem Kunden in Kontakt zu treten“, heißt es von der Telekom-Pressestelle.

Jörg Rosenke möchte vor allem eins: schnellstmöglich die Glasfaser. &bdquo;Ich bin mir bewusst, dass andere Berater eventuell mehr im Interesse des Kunden agieren. Zusammenfassend kann ich jedem aber nur empfehlen, solche Verträge nicht an der Haustür abzuschließen.“

Haustürgeschäfte und Widerrufsrecht Es ist nicht verboten, an einer Haustür zu werben und Verträge zu schließen. Wer im Nachhinein Bedenken hat, kann alles rückgängig machen. Generell gebe es ein Widerrufsrecht von 14 Tagen, teilt die Verbraucherzentrale NRW mit. &bdquo;Das bedeutet, Sie können den Vertrag innerhalb von 14 Tagen nach Vertragsschluss widerrufen. Oder 14 Tage nach dem Tag, an dem Sie die letzte Lieferung erhalten haben. Sie müssen innerhalb dieses Zeitraums keine Gründe für den Widerruf angeben.“

Allerdings muss der Kunde vorab über das Widerrufsrecht informiert worden sein. &bdquo;Ist das nicht geschehen, verlängert sich die Frist auf 12 Monate und 14 Tage.“ Wichtig sei, den Vertrag wirklich zu widerrufen, das bedeute, der Widerruf muss schriftlich erfolgen.

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