Lemgo. Mit Zoten, angesiedelt direkt unter der Gürtellinie, hat Atze Schröder tausende Besucher in Lemgo unterhalten. Der Comedian brachte die ausverkaufte Lipperlandhalle mit seinem Programm „Richtig Fremdgehen“ zum Beben. Pausenlos.
Seine Fans jubelten, wenn Schröders Spitzen „die Richtigen“ trafen. Sie zögerten, wenn der Star die Grenzen des im Alltag Erlaubten weit übertrat. Sie applaudierten, wenn der Ruhrpott-Proll seiner Gemeinde genau das gab, wofür sie gekommen war: Witze, aus der Hüfte geschossen. Blitzschnell. Unentwegt. Zeit zum Verschnaufen? Gabs kaum! Einige rangen nach Luft.
Atze Schröder bohrte dort, „wo der Zahnarzt nicht hinkommt“. Vor allem in der Männerwelt. Versprach der Comedian doch: „Die Frauen kommen heute besser weg.“ Zunächst einmal mussten jedoch einige von ihnen einstecken. „Fremd gehen, nur wenn es sich lohnt“, riet Schröder und ging zunächst die Damenwelt durch: Angela Merkel, die sich bei Spielen der Nationalelf von oben die Passenden aussuche: „Die Fünf, die Sieben...“ Und dann ab in die Kabine. „Aber erst zehn Minuten nach dem Spiel, da kommen sie aus der Dusche“, brachte er die Hütte zum Kochen.
Überhaupt: Das Familienministerium sei offensichtlich eine Abteilung lohnenswerter Frauen: Merkel... heute Schwesig... Süssmuth. Nun gut, letztere sei Special Interest. Auch Ursula von der Leyen war dort mal Chefin, jage heute aber mit preußischer Strenge dem Taliban wieder Angst ein.
Und erst ihre Haare... „Ein wogendes Weizenfeld“, geriet Schröder ins Schwärmen. „Drei Dosen Taft. 10 Uhr. Kabul. Der Helm sitzt.“ Damit habe von der Leyen 160.000 Männer unter sich. „Das schafft nicht mal Sylvie van der Vaart“, gröhlte die Unterhaltungskanone.
Wem solch Sex-Appeal nicht in die Wiege gelegt sei, für den blieben Schönheits-OPs, attestierte der Ruhrpottler und empfahl die RTL-2-Show „Extrem schön“. Nach getaner Arbeit der Chirurgen stehe da der Mann vor seiner Frau und denke: „Boah, wie gut, dass meine Olle jetzt nicht da ist.“
Klar: Boris Becker, Franz Beckenbauer und der Bischof von Limburg mit „12-Millionen-Euro-Swingerwanne“ („Da passen zwölf Messdiener rein.“) bekamen ihr Fett weg, ehe sich Atze Schröder anderen Sphären widmete. Denn untreu sein, das geht auch abseits der Liebe. Mit Hybrid statt 911er. Atze selbst lässt auf seinen Porsche nix kommen. „Noch drei PS mehr und der wird nur noch in der Mongolei zugelassen.“ Sagts und gibt erst richtig Gas.
Atze kommt wieder nach Lemgo – am 3. März 2016. Tickets gibt es ab sofort.