Lemgo-Brake. „Die Ausstellung war für dieses Museum etwas Tolles", blickt Museumsleiterin Dr. Vera Lüpkes auf die „Weltvermesser" im Schloss Brake zurück. Das haben auch Studenten der Hochschule OWL getan und ihre Eindrücke in einer Dokumentation festgehalten.
Mit dem Wunsch, die Schau über den Ausstellungskatalog hinaus festzuhalten, war das Weserrenaissance-Museum an die Hochschule herangetreten. „Unsere vergangenen Ausstellungen waren nicht so gut dokumentiert, den Fehler wollten wir nicht wiederholen", erklärt Kurator Dr. Michael Bischoff. Weil das Museum schon bei früheren Projekten mit der Hochschule zusammengearbeitet hat, waren Ansprechpartner schnell gefunden. Aber Professor Christoph Althaus vom Fachbereich Mediendesign, war zunächst vorsichtig. Denn der Wunsch war, eine „mystische" Dokumentation zu schaffen, die die Stimmung einfangen – „Das sind Formulierungen, da schrillen bei uns die Alarmglocken", erklärt er seine Bedenken.
Für die jungen Studenten war das Thema Historische Kartographie Neuland. „Ich habe mit so etwas noch nie zu tun gehabt", sagt Denis Merten. Aber sie ließen sich darauf ein und sahen sich die Ausstellung an. Das Interesse wuchs. Die Alternative, ein fiktives Projekt zu bearbeiten, verlor schließlich gegen die reale Herausforderung, einem echten Auftraggeber gerecht werden zu müssen.
"Das war schon sehr professionell"
Dafür haben sich die 25 Studenten des Kurses viele Gedanken gemacht. „Uns war es wichtig, Tiefe zu zeigen", betont Denis Merten. Dafür mussten sie sich in die ungewohnte Materie einlesen, aber auch viele gestalterische Ideen entwickeln. Dazu kam, dass Kursleiter Althoff schon zu Beginn des Projektes erkrankte und eine lange Zeit ausfiel. Anna-Lena Büker übernahm den Kurs und das Projekt, und sie erlebte eine Überraschung: „Ich war erstaunt, wie viel die Studenten schon entwickelt hatten – das war schon sehr professionell", lobt sie die angagierte Truppe. Denn die Teams hatten sich in der Zwischenzeit auf eigene Faust getroffen und weitergearbeitet.
Das Ergebnis kann sich sehen lassen. Stimmungsvolle Aufnahmen haben viele Eindrücke der Ausstellung eingefangen, rücken Details ins Licht, erklären Hintergründe. Dazu kommen Besucher aus den Gästebuch-Einträgen zu Wort. Fotografisch, gestalterisch und konzeptionell eine Leistung, von der die Auftraggeber begeistert sind. Das Buch mit der Dokumentation wird nun an Sponsoren und andere, die an der Ausstellung beteiligt waren, verteilt. Und ganz sicher war das nicht die letzte Zusammenarbeit zwischen dem Museum und der Hochschule, da sind sich die Beteiligten einig.