"One Billion Rising" tanzt am Valentinstag für die Rechte von Frauen

Lemgo. Ein Tanz für die Rechte von Frauen – diese Aktion findet am Valentinstag in mehr als 200 Ländern und in Städten in ganz Deutschland statt. Erstmals gab es gestern auch in Lemgo unter dem Motto &bdquo;One Billion Rising" eine Demonstration. Mit dabei waren Schüler der Karla-Raveh-Gesamtschule, Mitarbeiter der AWO, Bewohner von Eben-Ezer und viele Lemgoer.

Pünktlich um 16 Uhr war der Kastanienwall vor dem Jugendzentrum gut gefüllt. Die Teilnehmer tanzten zu dem Lied &bdquo;Spreng die Ketten", mehrere Redner erklärten auf der Bühne, warum sie dabei sind. Celine und Janneke, Schülerinnen der Karla-Raveh-Gesamtschule, stimmten die Gäste auf das Thema ein: &bdquo;Betroffen sind alle Schichten", betonte Janneke. Gerda Illmann sprach für die älteren Frauen: &bdquo;Gewalt endet nicht mit dem Alter", betonte sie. Kornelia Hänsel vertrat Frauen mit Behinderung, die ebenfalls Opfer werden.

Der Blick ging weit über Lemgo hinaus – getreu dem Titel der Veranstaltung. Denn die &bdquo;Billion" steht für eine Milliarde Frauen, die laut der UN Opfer von Gewalt werden. So trat Farhad Hashimi aus Afghanistan für die Rechte der Frauen in seiner Heimat ein. Rednerin Julia hat russische Vorfahren: &bdquo;Jede Stunde stirbt in Russland eine Frau an häuslicher Gewalt."

Ruben Negi hat indische Wurzeln und sagte: &bdquo;In Indien ist die sexuelle Gewalt gegen Frauen allgegenwärtig." Aber es gebe Hoffnung. &bdquo;Wir müssen darauf vertrauen, dass jede neue Generation die Welt ein Stück besser macht." Um das zu bekräftigen, tanzten die Teilnehmer noch ein weiteres Mal.

Detmold. Der Statistik nach, war jede dritte Frau auf der Welt schon Opfer von Gewalt. Also rund eine Milliarde. Als Teil der weltweiten Kampagne &bdquo;One Billion Rising" (Eine Milliarde erhebt sich) haben Donnerstagnachmittag rund 200 meist junge Frauen (und auch Männer), unter anderem aus Jugendzentren, Vereinen und Schulen, auf dem Marktplatz ein starkes Zeichen gegen Gewalt gesetzt.

Gemeinsam tanzten sie zu den Klängen und Worten des Liedes &bdquo;Spreng die Ketten", wobei Marleen Eichner und Lina Riedel von der Tanzschule &bdquo;Dance World" auf der Rathaustreppe die Choreographie vorgaben. Laut Regina Homeyer, Gleichstellungsbeauftragte der Stadt, braucht es Zusammenhalt und Mut, damit Frauen und Mädchen nicht länger zu Opfern werden, sondern Stop sagen.

Die Aktion finde bewusst am Valentinstag, dem Tag der Liebe, statt, da gerade sexuelle Gewalt sich oft mit dem Mantel falscher Liebe und Vertrautheit tarne. Die meisten Täter entstammten dem persönlichen Umfeld ihrer Opfer. In Detmold fand die Aktion bereits zum sechsten Mal statt.

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