Detmold. Der Oskar-Brüsewitz-Platz in Detmold zwischen Adolfstraße und Grabenstraße ist klein, bescheiden, zurückhaltend. Aber er ist einer jener kleinen Ruheoasen in der Innenstadt, die eine Möglichkeit zu einer kleinen Pause geben, zu einem Moment des Innehaltens.
Bei der Geschichte, die hinter dem Namen Oskar Brüsewitz steht, lässt sich durchaus innehalten. Der evangelische Pfarrer hat sich am 18. August 1976, einem Mittwoch, selbst verbrannt – aus Protest gegen das DDR-Regime.
Das Geschehen ereignete sich vor der Michaeliskirche, mitten im Stadtzentrum von Zeitz, das später Detmolder Partnerstadt werden sollte. Vier Tage nach der Aktion starb er an seinen Verletzungen.
Oskar Brüsewitz war ein Schumachermeister, der dann evangelischer Pfarrer wurde. Er geriet schon früh mit dem DDR-Regime in Konflikt und fiel immer wieder durch öffentlichkeitswirksame Aktionen auf. Seine Selbstverbrennung hatte großen Einfluss auf die Opposition in der DDR und ließ eine der Wurzeln wachsen, die dann zur Wende 1989 führte.