Lippische Landes-Zeitung: Nachrichten aus Lippe, OWL und der Welt

Dr. Axel Lehmann, Landrat
Dr. Axel Lehmann, Landrat
(© Bernhard Preuss)
„An dem Tag kehrte ich mit meiner Frau von einer Reise zurück. Wir waren überrascht, wie viele schwer bewaffnete Sicherheitskräfte am Flughafen waren. In Paderborn stiegen wir ins Auto und hörten im Radio von dem Anschlag. Wir konnten es nicht glauben und hielten es für einen Satire-Beitrag, bis wir Zuhause die Fernsehbilder sahen.“
Kerstin Vieregge, CDU-Bundestagsabgeordnete
Kerstin Vieregge, CDU-Bundestagsabgeordnete
(© Marianne Schwarzer)
„An den 11.September 2001 kann ich mich noch gut erinnern. Ich kam gerade von der Arbeit nach Hause und hatte – die blitzschnellen Kommunikationswege wie heute waren nicht so verbreitet – noch gar nichts mitbekommen, als eine Freundin anrief.

Sie war sehr aufgelöst und forderte mich auf, sofort den Fernseher einzuschalten. Als ich dann die Bilder aus New York und Washington sah, war ich natürlich sehr erschüttert. Wir haben dann, telefonisch verbunden, den Abend über die Live-Berichterstattung im Fernsehen verfolgt und intensiv über die Vorgänge, auch über Hintergründe und mögliche Folgen, gesprochen. Das hat in dem Moment sicher Trost gespendet.

Mir war schon damals klar, dass die Anschläge große Auswirkungen haben würden. Dass aber zum Beispiel die Bundeswehr noch achtzehn Jahre später als Folge dessen in Afghanistan stationiert sein würde, hätte ich mir jedoch nicht vorstellen können.“
Birgit Moeller-Friedrich, Umfrageteilnehmerin
Birgit Moeller-Friedrich, Umfrageteilnehmerin
(© Julia Kube)
„Ich saß damals mit meinen beiden Töchtern vor dem Fernseher. Dann kamen die schrecklichen Nachrichten, und wir waren alle total schockiert. Wir haben uns an die Hände gefasst, es war wie ein Krimi. Wir haben uns alle gefragt: Was passiert jetzt? Immer wenn der 11. September naht, denke ich heute noch daran.“
Margit Picker, Polizeidirektorin Kreis Lippe
Margit Picker, Polizeidirektorin Kreis Lippe
(© Bernhard Preuss)
„Am 11. September 2001 hatte ich in Selm einen Gesprächstermin mit meiner Ausbildungsleitung – ich befand mich gerade in der Ausbildung für den höheren Dienst der Polizei NRW. Als ich anschließend in die Gemeinschaftsunterkunft zurückkehrte, saßen mehrere Kollegen im Aufenthaltsraum vor dem Fernseher. Im ersten Augenblick bin ich davon ausgegangen, dass sie schon am hellen Nachmittag Actionfilme schauen.
Als mir klar wurde, dass es Realität ist, war ich geschockt. Als Polizeibeamtin werde ich häufig mit Situationen konfrontiert, in denen von einer auf die andere Sekunde nichts mehr so sein kann wie zuvor. Aber die Dimension dieses Terroranschlags und die neue Qualität politisch motivierter Kriminalität waren zu diesem Zeitpunkt beispiellos.“
Jürgen Berghahn, SPD-Landtagsabgeordneter
Jürgen Berghahn, SPD-Landtagsabgeordneter
(© Fotorechte: Berghahn)
„Am 11. September 2001 war ich noch kein Abgeordneter, ich habe damals in einer Möbel-Fabrik gearbeitet und war dort Vorsitzender im Betriebsrat. Einige Mitarbeiter hatten immer ein Radio am Arbeitsplatz und haben so von den Anschlägen erfahren, sofort haben sie mich auch darauf angesprochen.

Uns wurde klar, dass es kein Zufall war, weil bald darauf noch das zweite Flugzeug in die Türme flog. Damals gab es viele Diskussionen in der Firma und wir hatten beschlossen, alle früher Feierabend zu machen. Der Rest des Tages wurde dann vor dem Fernseher oder Radio verbracht.“
Ellen Stock, SPD-Landtagsabgeordnete
Ellen Stock, SPD-Landtagsabgeordnete
(© Fotorechte: Ellen Stock)
„Den 11. September 2001 werde ich nie vergessen. Ich war beruflich im Auto unterwegs und hörte im Radio nach und nach, was passierte. Es klang für mich so unwirklich, dass ich zunächst an ein besonders realistisches Science-Fiction-Hörspiel dachte.

Umso größer war mein Schock, als mir bewusst wurde, dass diese Katastrophe wirklich geschah, dass Terroristen sie herbeigeführt hatten und dass tausende Menschen starben. Die Welt war danach für uns alle nicht mehr dieselbe: die Angst vor Terrorismus und die Folgen aus diesem und späteren Anschlägen bestimmen bis heute sehr viele unserer Lebensbereiche.

Es wurde ein neues Anti-Terror-Gesetz geschaffen und die innere Sicherheit massiv erhöht. Wir bemerken das bei Flugreisen, aber auch im Alltag. Bis heute halte ich es für wichtig, sich nicht von der Angst lähmen zu lassen und den vielfältigen Ursachen des Terrorismus entgegenzuwirken.“
Pinar Atalay, Fernsehmoderatorin
Pinar Atalay, Fernsehmoderatorin
(© Bernhard Preuß)
„Ich kann mich sehr gut an den Tag erinnern. Ich arbeitete als junge Volontärin bei Radio Lippe, als uns erste Meldungen aus New York erreichten. Die gesamte Redaktion blickte erschüttert auf die Bilder des World Trade Center und wir begannen sofort, in unserem Programm zu berichten.
Bis in den späten Abend saß ich in der Nachrichtenredaktion und half, das unfassbare Geschehen einzuordnen. Am nächsten Morgen war ich zur Frühschicht wieder da. 2010 reiste ich nach New York und besuchte den Ground Zero. Die große Wunde der Stadt war sicht- und spürbar und hat mich sehr bewegt.“
Christiane Ostrowski, Umfrageteilnehmerin
Christiane Ostrowski, Umfrageteilnehmerin
(© Julia Kube)
„Ich habe damals in Lage bei der Firma Prinz gearbeitet, die gibt es heute gar nicht mehr. Eine Kollegin hatte die Nachricht im Internet gesehen, und schnell hatte es sich in der Firma verbreitet. Wir waren alle total schockiert und voller Trauer. Vor allem das Lied von Enya, was sie damals immer gespielt haben, lässt noch viele Erinnerungen daran hochkommen.“
Hilke & Hugo Gleske, Umfrageteilnehmer
Hilke & Hugo Gleske, Umfrageteilnehmer
(© Julia Kube)
„Wir haben es damals in den Nachrichten gesehen. Wir saßen total geschockt vor unserem Fernseher und haben es Tag für Tag weiter verfolgt. Einige Jahre später waren wir zusammen in New York und haben uns das errichtete Denkmal angeschaut. Es herrschte immer noch tiefe Trauer. Wir sind der Meinung: Egal welcher Glaube, keiner sollte zu so einem Hass fähig sein.“