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Weinhandlung In Vino Veritas

Bio-Weinhändlerin Margot Schrimper ist genervt von der Situation. Durch die wenigen Parkmöglichkeiten leide das Geschäft. "Wir sind auf die Kunden, die Kartonweise kaufen, angewiesen", sagt Schrimper. Natürlich sehe jeder den Verkehrsversuch aus seiner eigenen Perspektive. Ihr Vorschlag: Eine temporäre Fußgängerzone.
Kafka und Co.

Buchhändler Albert Lange ist der Meinung, dass der Verkehrsversuch, so wie er ausgeführt wird, disfunktional ist. Es wirke so, als laufe ein Versuch, dessen Pläne vorher nicht definiert wurden. "Zunächst müsste diese unsinnige Zweigleisigkeit abgeschafft werden", sagt der 71-Jährige. Die Menschen würden nicht verstehen, wie man in den beiden Sackgassen wenden soll. Immerhin sei der nervige Suchverkehr für Parkplätze weniger geworden.
Galerie Gausepohl

Martin Gausepohl und seine Frau Inge König-Gausepohl sind doppelt betroffen. Die Galerie hat zwei Standorte, einmal in der Krummen- und dann in der Exterstraße. Von beiden Seiten zerrt der Verkehrsversuch an den Nerven. "Wir sind nicht gegen eine Fußgängerzone, aber sie muss durchdacht sein", sagt die Künstlerin. Ihr Mann fgt hinzu: "Der Einzelhandel wird in diesem Konzept als tot abgestempelt. Dabei sind wir noch da." Er wirft dem Bürgermeister vor, ein bestimmtes Bild von Detmold zu haben, aber nicht alle verschiedenen Akteuere zu berücksichtigen. Detmold sei eben nicht bloß Gastronomie.
Dolce Vita Moda

Mode-Händlerin Ute Remmert-Diekjobst von der Boutique Dolce Vita Moda ist frustriert vom Verkehrsversuch. Ihr Laden sei nahezu abgeschnitten. "Erst war Corona und jetzt versetzen sie uns noch zusätzlich einen Stich", sagt die Detmolderin. "Ich merke das auch schon an den Umsätzen." Wie lange sie noch durchhalten kann, weiß Remmert-Diekjobst selbst nicht.
Detmolder Fass

Gabi Ackermann, Inhaberin vom Detmolder Fass, findet klare Worte zum Verkehrsversuch: "Was hier passiert, ist die Hölle", sagt Ackermann. Detmold lebe nicht nur von der Gastro, das sei der Stadt wohl nicht klar. In kürzester Zeit habe sie schon 70 Unterschriften von Kunden und Kundinnen gesammelt, die auch gegen die ihrer Meinung nach schlecht organsierte Aktion der Stadt ist.
Café Cup

Aki Pehlivan, Betreiber vom Café Cup und dem Spezialitätengeschäft Wein&Fein, in der Exterstraße kann die Aufregung nicht verstehen. "Es ist bloß ein Versuch", sagt er. "Mir gefällt, dass man endlich wieder die Häuserfassaden und Geschäfte auf der anderen Straßenseite sehen kann." Die Erweiterung der Gastronomie und die Fahhradstation habe zusätzliche Qualität geschaffen.