Schieder-Schwalenberg. Die Idee hinter dem von der Flüchtlingshilfe Schieder- Schwalenberg organisierten Fest hat Moderator Claus Cieciera wohl am deutlichsten auf den Punkt gebracht: „Wer sich kennt, der hat keine Angst voreinander", sagte er während der kleinen Talk-Runde auf der Bühne.
Neben dem Moderator hatten acht weitere Gäste auf dem Podium Platz genommen, um in einer kleinen Vorstellungsrunde ihre Lebenswege und unterschiedlichen Biografien darzustellen. Darunter waren ein Arbeiter aus Albanien, eine Mutter aus Syrien und ein Chirurg aus Damaskus.
Als Gast war auch Hausherr und Bürgermeister Jörg Bierwirth vor Ort. Er hob den großen Wert hervor, den die Arbeit engagierter Einrichtungen wie die Flüchtlingshilfe oder „Der Tisch" für die Gemeinde darstelle. Denn man stehe gerade bundesweit vor großen Herausforderungen, was die Asylfrage betreffe.
„Mit Ihrer Arbeit leisten Sie große Beiträge zur Lösung wesentlicher Fragen", attestierte Bierwirth den Vertretern der beiden Institutionen. „Dazu gehört es, Flüchtlingen Hilfe zu bieten, in den unterschiedlichen Lebenslagen. Dazu gehört es aber auch – und das ist ganz wichtig, der nüchtern und leider oftmals auf beschämendem Niveau geführten Flüchtlingsdiskussion ein menschliches Gesicht zu geben."
Darum ging es auch bei dem Fest. Bierwirth freute sich, den Freiwilligen und den Helfern als Dankeschön für ihren Einsatz eine goldene Taube aus der Arbeit des Künstlers Richard Hillinger überreichen zu können. Dieser hat die kleinen goldenen Figuren geschaffen, um sie an Menschen weiter zu geben, die sich für Menschenrechte einsetzen und auf diese Weise deren Achtung fördern.
Freundlich, aber bestimmt, mahnte schließlich Bernd Munko im Namen der Flüchtlingshilfe, es dürfte gerne größerer Andrang bei den Deutschkursen herrschen. „Viele kommen und viele wollen etwas lernen – sind entsprechend engagiert bei den Kursen dabei", fasste er zusammen. Es gebe jedoch auch einige, die sich hier gänzlich heraushielten. „Da sind jetzt alle gefordert, diese Leute zum Mitmachen zu bewegen", sagte Munko.
Wie wichtig eine Sprache als gemeinsame Basis ist, das wurde bereits während des Festes selbst deutlich. Was zunächst auf Deutsch erzählt wurde, übersetzten Helferinnen anschließend ins Arabische beziehungsweise Englische. „Und damit haben wir dann immer noch nicht alle erreicht", wusste Munko zu berichten, dafür seien die Sprachräume einfach zu vielfältig. Schon aus diesem Grund müsse das schnelle Erlernen der deutschen Sprache entsprechend hoch bei allen Akteuren auf der Agenda stehen.