Darum gibt es in Lippe kaum Hochzeiten ohne Helene Fischer

Lemgo. Er bringt die Liebenden zum Tanzen: Seit mittlerweile 18 Jahren ist der Lemgoer Florian Weidner als DJ unterwegs und kann auf rund 650 Hochzeiten zurückblicken. Der 39-Jährige legt dabei nicht nur auf Partys in Lippe auf, sondern steht in ganz OWL am Mischpult. Ohne auf Vollständigkeit zu pochen: Die meisten Trends und Hits hat der Lemgoer in seiner Karriere mitbekommen. Daher weiß er auch, wie man am wichtigsten Tag zweier Menschen für die richtige Stimmung sorgt.

Keine Hochzeit ohne Helene &bdquo;Als DJ muss man ein Feeling dafür haben, was man wann spielen darf.", sagt der 39-Jährige. Sicher ist da eins: Eine lippische Hochzeit ohne Helene Fischer sei eine absolute Seltenheit. Denn gerade in ländlichen Gegenden gehe nichts über Schlagermusik, so ist zumindest die Erfahrung.

In größeren Städten der Region werde dagegen eher auf Musik aus dem Dance-Bereich gesetzt. Die Aufgabe als DJ sei bei einer Hochzeit äußerst entscheidend, schließlich sei der Lemgoer maßgeblich an einem der wichtigsten Momente beteiligt: Und das ist der erste Tanz des Brautpaares. In den vergangenen Jahren liege da ein moderner Walzer weit vorne, zu dem ein klassischer Standarttanz getanzt werde. Aktuell wünschten sich viele Paare Ed Sheeran mit seinem Hit &bdquo;Perfect", um den ersten Tanz als Ehepaar aufs Parkett zu legen.

&bdquo;Die Männer haben oft Angst vorm Eröffnungstanz und setzen da auf die Schrittreihenfolge des sogenannten Bierkastenprinzips", verrät der DJ. Durch seine Jahre langen Erfahrung habe Weidner allerdings gelernt, dass es beim Eröffnungstanz gar nicht auf Perfektion ankomme, sondern auf den gemeinsamen Moment, den man als Paar erlebt.

"Sauflieder" gehören nicht auf Hochzeiten Nach 18 Jahren als Hochzeits-DJ könne Weidner immer noch nicht behaupten, bestimmte Lieder absolut nicht mehr hören zu können. Von Helene Fischer bis Village People sei auf seiner Playlist alles vertreten. Der Lemgoer versuche auch musikalisch flexibel zu bleiben, um den Partygästen eine gute Zeit zu ermöglichen. Dabei könnten natürlich nicht immer alle Wünsche erfüllt werden: "Sauflieder" hätten zum Beispiel nichts auf Hochzeiten zu suchen. Auch wenn sich das der ein oder andere Gast, der am Abend tiefer in Glas geschaut hat, das wünsche. "Wenn man dem Wunsch nicht nachgeht, steht man bei den Gästen schon mal leicht in der Kritik." Hauptsache sei aber, dass das Brautpaar mit der Musikauswahl zufrieden ist.

Über seinen Beruf könnte der 39-Jährige mittlerweile ein Buch schreiben, sagt Weidner: &bdquo;Man ist der Erste und der Letzte auf der Party". Vom DJ-Pult aus habe er einen guten Blick darüber, wie vornehme Feiern sich über die Zeit zu feucht-fröhlichen Partys entwickeln. Mit einem Grinsen erinnert sich der DJ an eine Feier, auf der die Braut ihre eigene Hochzeit vorzeitig verlassen musste, weil sie zu oft auf ihren großen Tag angestoßen hatte.

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