Geldspürhunde müssen ein feines Näschen beweisen

Rietberg/Bielefeld. Wenn die Polizei in Nordrhein-Westfalen sogenannte Geldspürhunde einsetzen will, muss sie andere Bundesländer um Hilfe bitten. Im bevölkerungsreichsten Bundesland haben diese Hunde &bdquo;nicht den gewünschten Effekt gebracht", sagte eine Sprecherin des Landesamtes für Ausbildung, Fortbildung und Personalangelegenheiten der Polizei NRW in Selm. Diese Behörde ist auch für die Diensthundeausbildung der Polizei zuständig. Ihr untersteht unter anderem die Diensthundeführerschule in Schloß Holte-Stukenbrock.

Mit einem bayrischen Geldspürhund waren die Ermittler nach einem brutalen Überfall auf ein Brüderpaar in Rietberg-Westerwiehe erfolgreich. Das Tier fand bei seinem Einsatz in dem abgelegenen Haus der Brüder Heinz und Werner S. versteckte Geldbündel, die die Täter seinerzeit nicht entdeckt hatten. &bdquo;Der Einsatz des Hundes fand bereits im November statt", sagte Staatsanwältin Stefanie Jürgenlohmann aus Bielefeld.

Der speziell ausgebildete Banknotenspürhund wurde im Rahmen eines einjährigen Pilotprojektes an der Diensthundeschule in Waldmünchen-Herzogau (Kreis Cham) ausgebildet. Die Suche nach Geldscheinen erlernten damals die holländischen Schäferhunde Tyson, Balu und Bento bei der Polizei in Bayern. Diese drei Hunde hatten sich zuvor schon bei der Rauschgiftsuche bewährt. Jetzt helfen die Tiere den Ermittlern von Polizei und Zoll im Kampf gegen den organisierten Falschgeldhandel und bei der aufwendigen Suche nach Bargeld.

Auch wenn es landläufig heißt &bdquo;Geld stinkt nicht", beweisen die Vierbeiner etwas anderes. Ihre feinen Nasen finden die versteckten Scheine trotzdem. Sie erschnüffeln den menschlichen Geruch, der dem verborgenen Geld anhaftet. Ob es sich um echte Scheine oder um fast perfekte Blüten handelt, kann der Hund aber nicht erkennen. Mit der Schnauze weisen die vierbeinigen Polizeiexperten auf die Geldscheine hin und verharren bewegungslos. Dann gibt es vom Hundeführer eine verdiente Belohnung.

Dass Geldspürhunde durchaus auch längere Fahrten zu ihren Einsätzen erdulden müssen, erklärt Kathryn Landwehrmeyer vom Bielefelder Polizeipräsidium mit der unterschiedlichen Einsatzbereitschaft der Tiere. So verfügen zwar die Polizeidirektionen in Osnabrück, Oldenburg und Hannover beispielsweise über Geldsuchhunde. Aber wenn diese nicht einsetzbar sind, kommt auch mal ein Tier aus Bayern nach NRW.

Anfang Juli war ein Banknotensuchhund aus Hannover in Emden sehr erfolgreich. In dem Haus eines verstorbenen 46-jährigen Mannes fand Geldspürhund Gerry mit seinem Hundeführer Stefan Eismann innerhalb von 15 Minuten das Geldversteck des Toten. Zuvor hatte die Polizei aus der Nachbarschaft und von etwas &bdquo;zwielichtigen" Bekannten des Mannes Hinweise auf größere Bargeldmengen bekommen. Der Hund flitzte durch alle Räume. In einem Zimmer stoppte er und schlug an. Mit der Schnauze stupste er an eine Holzwand, die mit Bekleidung bedeckt war. Dahinter fanden die Beamten in drei Koffern aus Aluminium 306.000 Euro in Zehn-Euro-Scheinen.

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