München. Nach mehreren Erkrankungen warnt das bayerische Verbraucherschutzministerium vor dem Verzehr eines Fisches aus der Tiefkühltruhe.
Red-Snapper-Fischfilet aus Vietnam mit Fanggebiet Westpazifik FAO 71 sowie den Losnummern Lot: VN/385/III/122 und -124 stünden in Verdacht, mit Algentoxinen belastet zu sein.
Diese könnten zu Vergiftungen führen, teilte das Ministerium am Mittwoch in München mit. Die betroffenen Chargen sind bis Juli beziehungsweise Dezember 2018 haltbar. Die genauen Vertriebswege werden derzeit ermittelt.
"Nach aktuellem Kenntnisstand sind in verschiedenen Teilen Bayerns elf Erkrankungsfälle nach dem Verzehr (...) aufgetreten", berichtete das Ministerium. "Die Krankheitssymptome lassen auf eine Ciguatera-Vergiftung durch Algentoxine schließen."
Zu den Symptomen gehörten heftiges Erbrechen mit neurologischen Auffälligkeiten. Typisch sei die sogenannte Heiß-Kalt-Umkehr, bei der der Betroffene Berührungen mit warmen Gegenständen als kalt und Berührung mit kalten Gegenständen als warm empfindet.
Menschen bereits 2012 an Gift-Fisch erkrankt
Sechs Menschen in Hamburg und Niedersachsen sind nach dem Verzehr von RedSnapper im November 2012 erkrankt. Das Unternehmen Deutsche See Fischmanufaktur rief den mit einem Biogift belasteten Fisch aus dem Handel zurück.
Die Fische waren nach Angaben des Unternehmens mit Sitz in Bremerhaven nur als unverpackte Frischware verkauft worden. Sie stammten aus dem Indischen Ozean vor Sri Lanka, wo das Biotoxin normalerweise nicht vorkommt.
Ciguatoxin wird von Kleinstlebewesen gebildet, die auf Großalgen leben. Wenn Fische diese Algen fressen, gelangt das Gift in die Nahrungskette und ist im Labor nur schwer nachzuweisen. Bekannt seien Biotoxinbelastungen von RedSnepper vor allem aus der Karibik, dem Pazifik und Teilen des Indischen Ozeans.