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Erster Fall: Bielefelder Zecken übertragen gefährliche Hundemalaria

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Aggressiver Krankheitsverlauf: Die Hunde zeigen Symptome wie hohes Fieber, Fressunlust, Gewichtsabnahme. - © pixabay / creative commons
Aggressiver Krankheitsverlauf: Die Hunde zeigen Symptome wie hohes Fieber, Fressunlust, Gewichtsabnahme. (© pixabay / creative commons)

Bielefeld. Die Bielefelder Anicura-Tierklinik hat offenbar erstmals eine heimisch übertragene Hundemalaria diagnostiziert. Die Krankheit kann, wenn sie nicht schnell entdeckt und behandelt wird, für Hunde lebensbedrohlich sein. Überträger ist hauptsächlich eine spezielle Zeckenart, die bisher in Ostwestfalen-Lippe nicht vorkam. Doch der Hund, bei dem die sogenannte Babesiose jetzt nachgewiesen wurde, habe die Region, so heißt es, nie verlassen.

"Bisher hatten wir nur Babesiose-Patienten, die aus dem Ausland stammten oder verreist waren", schreibt die Bielefelder Tierklinik in einem Facebook-Post. "Zum ersten Mal zeigte in unserer Klinik ein Hund diese Erkrankung, der OWL nie verlassen hatte." Die Bielefelder Tierklinik kommt zu dem Schluss, dass davon auszugehen sei, "dass die Auwaldzecke, die diese Krankheit überträgt, inzwischen auch bei uns heimisch ist".

Information
Was Hundebesitzer tun können:
  • Hunde mit Zeckenschutz ausstatten und nach dem Spaziergang regelmäßig auf Zecken hin untersuchen; gefundene Parasiten in einem Glas aufbewahren für eventuelle Untersuchungen.
  • Unter der Lupe zeigen Auwaldzecken ein charakteristisches Streifenmuster.
  • Hunde sollten auf Symptome wie Erbrechen, Gewichts- und Hungerverlust und Fieber beobachtet werden.
  • Bei Verdacht schafft eine Blutuntersuchung laut der Tierklinik Gewissheit.

Die Tierklinik an der Bechterdisser Straße 6 veröffentlicht dazu das Bild des Befunds unter dem Mikroskop. Rot eingekreist sind die befallenen roten Blutkörperchen:

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Die Babesiose des Hundes ist eine Infektionskrankheit. Die Erkrankung verläuft meistens binnen weniger Tage tödlich, wenn keine Behandlung stattfindet. Zu den Symptomen zählen unter anderem akutes, hohes Fieber und Gewichtsverlust. Wird sie rechtzeitig erkannt, ist die Krankheit gut behandelbar.

Andere Tiere sind nicht gefährdet

Ausgelöst wird sie von den sogenannten Babesien, Einzeller-Parasiten, die die roten Blutkörperchen befallen und eine Blutarmut verursachen. Die Zecken dienen den Parasiten als Zwischenwirt. Eine Gefahr für andere Tiere oder den Menschen geht von der Hundemalaria nicht aus.

In ihrem Post zitiert die Tierklinik auch auf Dr. Torsten Naucke. Laut dem deutschen Parasitologen sollen sich vor allem aus dem Osten (Polen) kommend nun vermehrt Auwald-Zecken verbreiten. Ein anderer Stamm sei in Frankreich beheimatet. Auch er verbreite sich.

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