Rottweiler attackiert und verletzt fünf Jahre altes Mädchen

Dortmund (dpa/AFP). Ein Rottweiler hat am Samstag in Dortmund ein fünf Jahre altes Mädchen angegriffen und verletzt. Der Hund sei aus einem eingezäunten Gelände ausgebrochen, habe das Kind unvermittelt attackiert und am Bein verwundet, sagte ein Sprecher der Polizei.

&bdquo;Erst durch das Eingreifen von Passanten und des herbeieilenden Hundehalters konnte das Tier dazu gebracht werden, von dem Mädchen abzulassen", hieß es in der Mitteilung der Polizei.

Die Fünfjährige, die mit ihrer Oma unterwegs war, sei ins Krankenhaus gebracht worden. Lebensgefahr bestehe nicht. Ihre Oma erlitt einen Schock. Der Hund wurde in ein Tierheim gebracht. Die Polizei ermittelt die Umstände des Vorfalls. Weiterer Rottweiler-Angriff in Wesel Es ist der zweite Rottweiler-Angriff in Nordrhein-Westfalen innerhalb weniger Tage. Erst am Donnerstag hatte ein freilaufender Rottweiler in einem Waldstück in Wesel einen zehnjährigen Jungen durch Bisse schwer verletzt. Der Halter habe den Hund letztlich wieder von dem Kind wegziehen können, berichtete die Polizei am Donnerstag. Der Junge erlitt aber "erhebliche Bisswunden an einem Oberschenkel" und kam in ein Krankenhaus. Lebensgefahr bestand nach Angaben der Beamten nicht.

Der Junge war zum Zeitpunkt der Attacke am frühen Donnerstagabend mit seinem Vater in dem Wald unterwegs. Polizisten entzogen dem 27-jährigen Halter in Absprache mit dem Ordnungsamt den Rottweiler. Das Tier wurde in einer Einrichtung untergebracht. Die zuständigen Behörden prüfen, wie es mit dem Hund weitergeht.

Physische sowie psychische Folgen Am 26. Mai fiel ein Kaukasier-Mischling am Hagenkamp über eine junge Hundehalterin (21) in Bielefeld her, nachdem diese ihren Zwergdackel schützend auf den Arm genommen hatte. Die Polizei ermittelt seitdem wegen gefährlicher Körperverletzung gegen die Halterin des Kaukasier-Mischlings. Ordnungs- und Veterinäramt müssen nun die Gefährlichkeit des Hundes klären.

Die 21-Jährige wurde nach Angaben ihres Anwalts Siegfried Kammel so schwer verletzt, dass sie bis heute krankgeschrieben ist. Zu den Wunden kämen auch psychische Folgen. "Meine Mandantin steht mitten im Leben. Trotzdem hat sie seitdem Probleme einzuschlafen."

Bis zur Klärung des behördlichen Verfahrens muss der Kaukasier-Mischling einen Maulkorb tragen. Darüber hinaus muss das Veterinäramt zusammen mit einem Gutachter das Gefahrenpotenzial des Hundes bewerten. Dabei spiele bei einem Wesenstest die Beißhemmung des Hundes und auch die Schwere der Bisse eine Rolle - genauso wie die Eignung der Halter, die in einigen Fällen auch nachgewiesen werden muss.

Die richtige Reaktion bei einem Hundeangriff 44 Beißvorfälle wurden dem Ordnungsamt Bielefeld im vergangenen Jahr gemeldet. Dabei wurden 21 Menschen und 26 Tiere verletzt. Die Zahlen schwankten von Jahr zu Jahr sehr. 2012 waren es sogar 110 Vorfälle. Die Dunkelziffer - die nicht gemeldeten Beißvorfälle - wird allerdings deutlich höher geschätzt. Dass eines der Tiere anschließend dem Halter weggenommen wird, sei die absolute Ausnahme, komme aber vor, betont Amtsveterinär Hans-Helmut Jostmeyer. Andere Auflagen wie Maulkorb und Leinenpflicht sowie Nachschulungen für Hund und Halter seien deutlich verbreiteter.

Jostmeyer ist sich aber grundsätzlich sicher: "Für Beißvorfälle sind fast immer Fehler in Haltung und Erziehung verantwortlich." Vielfach seien Sorg- und Achtlosigkeit sowie Überforderung des Hundeführers ursächlich. Der Halter eines ordnungsgemäß ausgebildeten Hundes könne zudem auch im Ernstfall noch eingreifen.

Was viele Hundehalter nicht wahrhaben wollen: "Eine Leine gibt dem Hund Sicherheit." Die allermeisten Beißvorfälle seien Folgen von Unsicherheit oder Angst beim Hund, sagt der Veterinär. "Eine feste Leine hingegen bedeutet für das Tier eine klare, sichere Situation."

Wie würde ich reagieren, wenn so ein Hund auf mein Tier losstürmt? Jostmeyer betont, dass das Aufeinanderlosgehen im Grunde typisches Hundeverhalten sei. Nach dem Motto: "Der kommt in meinen Dunstkreis, der muss weg." Den kleineren Hund in dieser Situation hochzunehmen, sei immer gefährlich. Auch wenn die Experten für das Verhalten Verständnis zeigen.

Auch der seit Jahrzehnten praktizierende Hundetrainer Jürgen Tuxhorn ist sicher: "Als Halter dazwischenzugehen ist schwer." Ihm zufolge gebe es in jeder Rasse solche "Raufer". "Die sind so vom Charakter", so Tuxhorn. "Da kann man nichts ändern."

Sollte so ein Hund angreifen, würde der erfahrene Trainer den "Raufer an der Rute packen und an die Seite werfen. Das beeindruckt den Hund." Doch wer traut sich das bei einem fremden Tier? Tuxhorns Ratschlag: "Das Beste ist, den eigenen Hund kurz an die Leine zu nehmen, und wenn der Raufer kommt, rufe ich laut und forsch: Haust Du ab!? Die meisten Raufer ziehen dann Leine." Die Nacherziehung von beißenden Hunden lehnt Tuxhorn ab: "Solche Erziehungsfehler kann man nicht mehr korrigieren."

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