Jäger ist sich sicher: Der Wolf streift durch die Senne

Schloß Holte-Stukenbrock. In der Senne, in der Nähe des Gutes Welschof sind zwei tote Tiere gefunden worden. Offenbar von einem Raubtier gerissen.

Wie berichtet, kursiert auch ein Foto durch die sozialen Netzwerke. Auf Nachfrage hat sich der Wolfsbeauftragte Dieter Wortmeier nicht festlegen wollen, ob es sich bei dem Tier um einen Wolf oder einen wolfsähnlichen Hund handelt. Der Leiter des hiesigen Hegerings, Wilfried Schmelter, ist sich nach Deutung der Indizien allerdings ziemlich sicher, dass ein Wolf durch die Gegend streift. Er geht davon aus, dass das Tier eine Weile hierbleiben wird.

Am Sonntagabend ist offenbar ein Wolf in eine Fotofalle getappt. Wilfried Schmelter hat das Foto gesehen und hält es für authentisch. Am Montag wurde er zudem von einem Jagdpächter benachrichtigt. Der hat in dem Gebiet zwischen Furlbachtal, Safaripark und Gut Welschof zwei tote Tiere entdeckt. Ein Muffelwild und ein Damwild.

Wilfried Schmelter und der Jagdpächter haben sich daraufhin die Spuren angesehen. Für Schmelter ist der Fall daher klar. Auch wenn sich Wolf und Hund sehr ähnlich sehen können und das Foto allein nicht als Beweis ausreiche, sei die entdeckte Fährte doch aussagekräftig. &bdquo;Ein Wolf zieht ganz anders als ein Hund", sagt Wilfried Schmelter. Ein Wolf setze die Pfoten anders auf und habe eine andere Schrittweite. &bdquo;Ein Fachmann kann das sofort sehen." Er selbst hat seit mehr als zehn Jahren eine Jagdpacht in Brandenburg und trifft dort häufiger auf Wolfsspuren. Zudem hat es am vergangenen Sonntag geregnet, die Fährte war am Montag also noch gut auszuwerten.

Kein durchziehender Wolf Auch der Biss des Wolfes sei anders als ein Hundebiss. Der Hinterlauf des Muffelwildes wurde regelrecht durchgebrochen. &bdquo;Das ist ebenfalls typisch für einen Wolf", sagt Schmelter, &bdquo;der beißt sehr kräftig zu." Auch dass die Innereien des Tieres gefressen wurden, spreche für einen Wolf. &bdquo;Eine hundertprozentige Sicherheit kann nur die DNS-Analyse geben, aber alle Kriterien sprechen für den Wolf."

Eine weitere Fährte hat Wilfried Schmelter am Mittwoch untersucht. Daher geht er davon aus, dass es kein durchziehender Wolf ist. Wahrscheinlich bleibe er hier, um sich satt zu fressen. &bdquo;Wir haben hier in der Region viel Muffelwild." Das sei für einen Wolf einfach zu reißen. Es stellt sich dem Wolf entgegen, anders als Fluchttiere wie Rehe oder Hirsche, erklärt Schmelter.

Er vermutet, dass es sich um einen Rüden handelt, der hier ein Fraßgebiet gefunden hat – und vorerst bleibt. Es sei also mit weiteren Rissen oder Wolfsfährten zu rechnen. Manchmal komme es auch vor, dass ein Wolf monatelang nicht im Gebiet anzutreffen ist, sondern woanders umherstreunt, dann aber wieder zurückkehrt. Hegeringleiter Wilfried Schmelter hat daher die Schafhalter in der Region informiert. Eine Gefahr für Menschen bestehe nicht, auch wenn es unüblich sei, dass sich ein Wolf so dicht ans besiedelte Gebiet wagt. Hundebesitzern rät er, die Hunde auf jeden Fall an der Leine zu halten.

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