Bielefelds Hauptbahnhof vom Fernverkehr abgeschnitten: Was Reisende wissen müssen

Bielefeld. Die Nerven der Bahnreisenden werden in den nächsten Wochen noch stärker strapaziert als ohnehin schon. Die Ursache: Die Bahn saniert umfassend ihre Hauptstrecke zwischen Bielefeld-Brackwede und Neubeckum. Die Folge: Der Bielefelder Hauptbahnhof, aber auch die Bahnhöfe Gütersloh, Herford und Minden werden von Freitag, 16. August (21 Uhr), bis zum Freitag, 6. September (21 Uhr), vom Fernverkehr abgekoppelt. Auch der Nahverkehr auf der Strecke ist betroffen.

Die Bahn hatte die Zahl der ICE-Halte an den Nachbarbahnhöfen in Gütersloh und Herford bereits seit 6. August stark reduziert. Deutsche Bahn (DB) und der Nahverkehrsverbund Westfalen-Lippe (NWL) haben die Auswirkungen auf den Verkehr konkretisiert und über den Schienenersatzverkehr informiert.

Das gilt ab heute für Reisende in Bielefeld:

Längere Fahrzeiten im Fernverkehr Im Fernverkehr leitet die DB die meisten ICE zwischen Hannover und Hamm weiträumig um. &bdquo;Alle planmäßigen Zwischenhalte – also Gütersloh, Bielefeld, Herford und Minden – entfallen dadurch“, teilen Bahn und NWL mit. Die Fahrzeit verlängere sich dadurch um 60 bis 75 Minuten.

Lediglich einzelne ICE-Verbindungen zwischen Berlin und NRW würden entfallen, so die Verkehrsunternehmen.

Zusätzlich umsteigen Auf der IC-Linie zwischen Leipzig/Dresden und Köln/Frankfurt werde zudem ein zusätzlicher Umstieg nötig: Die Züge verkehrten lediglich zwischen Leipzig/Dresden und Hannover, betont die Bahn und weist darauf hin, dass Fahrgäste im DB Navigator sowie über die Fahrplanauskunft im Netz ( bahn.de) den Hinweis erhalten, dass die Halte zwischen Hannover und Hamm bzw. Hannover und Köln/Frankfurt entfallen.

Einschränkungen im Nahverkehr Im Regionalverkehr kommt es laut DB und NWL zu Änderungen bei den Linien RE 6 (RRX, National Express), RB 67 (Eurobahn) und RB 69 (Eurobahn). Die Linie RE 6 (RRX) verkehrt demnach tagsüber ohne Einschränkungen zwischen Köln/Bonn Flughafen und Gütersloh. Zwischen 21 und 6 Uhr ende diese Linie aber bereits in Rheda-Wiedenbrück.

Zwischen Bielefeld Hbf und Minden ist die Linie RE 6 (RRX) teilweise in geänderten Fahrzeiten unterwegs. Die Linien RB 67 und RB 69 enden von Münster Hbf kommend bereits in Rheda-Wiedenbrück.

Schienenersatzverkehr eingerichtet Es ist ein Ersatzverkehr mit Bussen zwischen Rheda-Wiedenbrück und Bielefeld Hbf eingerichtet. Dieser hält in Gütersloh Hauptbahnhof und Isselhorst-Avenwedde. Fahrgäste mit Fahrziel Bielefeld-Brackwede bitten DB und NWL, die Linien RB 74 und RB 75 ab Bielefeld Hauptbahnhof zu nutzen. Die Busse verkehren im 15-Minuten-Takt.

Reisende finden den Schienenersatzverkehr an der Joseph-Massolle-Straße. Dafür verlassen Sie den Bahnsteig in Richtung Ausgang Neues Bahnhofsviertel und begeben Sie sich an die Joseph-Massolle-Straße. Biegen Sie nach rechts ab und folgen Sie der Straße wenige Meter bis zur Ersatzhaltestelle. Die Ersatzhaltestelle befindet sich an der Bushaltestelle Europaplatz/Hauptbahnhof.

Großräumige Umfahrungen Neben den Bussen des Ersatzverkehrs böten sich auch großräumige Umfahrungen über Osnabrück Hauptbahnhof oder Paderborn Hauptbahnhof an, teilen Bahn und Verkehrsverbund weiter mit. Zu weiteren Einschränkungen komme es an drei Tagen Mitte August.

Am Abend des 16. und am 17. August werden demnach die RE 6 (RRX) und RB 69 (Eurobahn) zwischen Hamm und Bielefeld ausfallen. Und am 19. August fielen die beiden Linien hingegen zwischen Neubeckum und Bielefeld Hauptbahnhof aus, heißt es in der Mitteilung weiter. Einen umfassenden Überblick über die betroffenen Linien und die Ersatzkonzepte bietet die Bahn hier an.

Empfehlung der Bahn Die DB empfiehlt, sich vor Antritt der Bahnfahrt zudem im DB Navigator bzw. unter bahn.de zu informieren. Außerdem sind sie unter bauinfos.deutschebahn.com/nrw , über die App &bdquo;DB Bauarbeiten“ sowie unter zuginfo.nrw/bauarbeiten abrufbar.

Lärm Trotz des Einsatzes modernster Arbeitsgeräte sei Baulärm leider nicht zu vermeiden. Die Bahn bittet in ihrer Mitteilung dafür um Verständnis. Und die entstehenden Einschränkungen bittet die DB zudem zu entschuldigen.

Die Sanierung im Detail Über den Hintergrund der umfassenden Sanierungsarbeiten teilt die Bahn zudem diese Details mit:

Die DB bündelt in dem Zeitraum vom 16. August bis zum September folgende Arbeiten: Unter anderem werden die Brückenlager des Kreuzungsbauwerks an der Röhrheide in Gütersloh ausgetauscht.

Außerdem werden insgesamt 2400 Meter Lärmschutzwände in unterschiedlichen Abschnitten in den Bielefelder Stadtteilen Brackwede und Südwestfeld sowie in Gütersloh-Avenwedde aufgestellt.

Ein weiteres Bauteam führe entlang der Strecke Instandhaltungsarbeiten an Oberleitungen, Gleisen und Brücken durch.

Auch am Oberbau (Schienen, Schwellen, Schotter) arbeitet die DB laut Mitteilung: Auf der Strecke tauschen Bauteams demnach drei Weichen, knapp 1200 Meter Gleis und etwa 3500 Tonnen Schotter sowie rund 1800 Schwellen aus.

Brückenneubau verschoben Wie bereits berichtet werden die Eisenbahnbrücken an der Ummelner und der Warendorfer Straße zwischen Brackwede und Ummeln in diesem Zeitraum, entgegen der ursprünglichen Absicht der Bahn, nicht saniert. Die Bahn führt diese Entscheidung darauf zurück, &bdquo;dass weitere Untersuchungen des Baugrunds auf den Baustellenflächen notwendig sind“. Zudem hätten die Vorarbeiten aufgrund der hohen Grundwasserpegel angepasst werden müssen, sodass die Hauptarbeiten an beiden Brücken nicht wie geplant in diesem Sommer starten könnten. Wann sie nun erfolgen sollen, ließ die DB offen.

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