Wie bei Harry Potter: Neue Bielefelder Grundschule hat echtes „Hogwarts“-Flair

Bielefeld. Das Schulgebäude erinnere an die Harry-Potter-Zauberschule Hogwarts: &bdquo;Das habe ich schon von einigen Kindern und Eltern gehört“, sagt Bianca Schafberg, Leiterin der neuen, inklusiven Grundschule Gellershagen. Die ist im Sommer mit zwei ersten Klassen in der ehemaligen Gutenbergschule gestartet, weil der geplante Neubau an der Sekundarschule noch auf sich warten lässt. Nicht nur die hohen Räume und historischen Details hätten ihren Charme. &bdquo;Auch, dass wir hier komplett neu anfangen und gestalten können“, sagen Schafberg und OGS-Chefin Regine Ahrens, die sich als gemeinsames Leitungsteam verstehen.

Insgesamt nur 47 Kinder, zwei Klassen und viel Personal: Im Schulteam gibt es neben Lehr- und OGS-Kräften eine Schulsozialarbeiterin, eine sozialpädagogische Fachkraft und eine Sonderpädagogin . Das seien gute Voraussetzungen dafür, die Schülerinnen und Schüler individuell zu fördern und auch zu fordern, so Schafberg, selbst Mutter zweier erwachsener Kinder.

Neben der Ausstattung der Klassenräume mit m odernen, höhenverstellbaren Schultischen und -stühlen, hellen Sitzbänke, Regalen und sogenannten &bdquo;Lümmeln“ – Erlebnismöbel zum Lesen, Spielen, Klettern und Chillen in der Leseecke – durfte sich die Schule einiges wünschen.

Imposante Aula mit Blick auf die Schüco-Arena So gibt es in den OGS-Räumen, die in der Etage über den Klassenräumen eingerichtet wurden, einen Tischkicker und eine Bauecke. Auf dem Schulhof wurden jetzt Reckstangen und die &bdquo;Super-Nova“, eine barrierefreie Drehscheibe, auf gebaut. &bdquo;Auf die große Kletterspinne müssen wir noch in bisschen warten“, ergänzt Schafberg. Statt Zaubereulen gibt es als Klassentiere Wale und ein Schaf, die &bdquo;wilde Hilde“.

Im Treppenhaus kursieren zwar keine Zaubersprüche, aber dafür andere Weisheiten: &bdquo;Dumm ist der, der Dummes tut“ oder &bdquo;Disziplin bringt Zufriedenheit“ ist an den Stufen zu lesen. Das stamme aber vom Abendgymnasium, berichtet Schafberg. Das nutzt das Gebäude aktuell noch zusammen mit der Grundschule. Auch die große, imposante Aula mit altem Holzdielenboden und Blick auf die Schüco-Arena im zweiten Obergeschoss teilen sich die beiden Schulen.

Während anderen Innenstadtschulen Sporthallenkapazitäten fehlen, gibt es in, beziehungsweise an der ehemaligen Gutenbergschule mehr als genug. &bdquo;Die alte, legendäre Gymnastikhalle unterm Dach nutzen wir gar nicht“, sagt Schafberg. Für den Sportunterricht geht es in die moderne Halle direkt neben dem Schulgebäude. Die Lage im Westen sei schon toll, ergänzen Schafberg und Ahrens. Bürger- und Nordpark und Siegfriedmarkt: Zukünftig sollen auch verschiedene außerschulische Lernorte genutzt werden.

Kooperation mit benachbartem Max-Planck-Gymnasium Zudem gibt es eine Kooperation mit dem benachbarten Max-Planck-Gymnasium. Die Zauberformel dafür, dass es bei allen Kindern mit Mathe gut klappt, hängt ausgedruckt vorm Klassenraum und heißt &bdquo;PReSch“. Das spezielle Programm zur Prävention von Rechenschwierigkeiten setzt auf frühzeitig, individuelle Förderung der Basisfähigkeiten Zählen, schnelles Sehen, Menge-Zahl-Zuordnung, Zahlzerlegungen und Verständnis der Rechenoperationen im Zahlenraum bis 20.

Ob Pausenspielgeräte, Klassenregeln oder Sprechtage: &bdquo;Die Kinder demokratisch bei vielen Entscheidungen mit einzubeziehen, ist uns ganz wichtig“, ergänzt Schafberg. Ob Fragen zu Hausaufgaben, OGS-Programm, Projekten oder anderen Schulthemen: &bdquo;Für Eltern bieten wir zweimal in der Woche hier auf dem Flur vor den Klassen bei Kaffee, Tee und Wasser eine offene Sprechstunde an.“ Die Elternschaft sei sehr engagiert, ein Förderverein in der Entstehung.

Nach anfänglicher Skepsis und aufgrund vieler Unklarheiten und offener Fragen war die neue Grundschule zum Start für viele noch nicht die erste Wahl. Das hat sich jetzt geändert: Bereits 47 Kinder sind jetzt nach Ende der offiziellen Anmeldetage für das kommende Schuljahr für die insgesamt 50 Plätze an der Grundschule Gellershagen angemeldet, berichtet Schuldezernent Udo Witthaus.

Umzug der Grundschule Gellershagen verzögert sich

Der Termin für den Einzug der Grundschule Gellershagen in den geplanten gemeinsamen Campus-Neubau mit der Sekundarschule an der Schelpsheide indes wurde auf das Jahr 2030 verschoben. &bdquo; Derzeit werden in Abstimmung mit den Schulleitungen Varianten zum Bauablauf erarbeitet“, berichtet die Stadt auf Nachfrage zum aktuellen Projektstand.

Nach Festlegung der Bauabschnitte könne &bdquo;eine Terminierung der gesamten Maßnahme“ erfolgen.

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