Tödliche Fuchs-Attacke nahe dem Tierpark: Bielefeld trauert um „Frau Meier“

Bielefeld. Freud und Leid können auch im Tierpark Olderdissen ganz nah beieinander liegen: Machte am Dienstag die frohe Botschaft vom munteren Nachwuchs bei den Tarpanen die Runde, so folgt am Donnerstag prompt eine Trauermeldung: &bdquo;Frau Meier“ sei tot, die resolute Storchendame fiel offenbar einer Fuchs-Attacke zum Opfer. Das Raubtier muss dem Vogel in dessen Domizil auf dem Johannisberg aufgelauert haben, dort fanden Mitarbeitende des Tierparks den Kadaver.

&bdquo;Wir bedauern sehr, dass Frau Meier nicht mehr lebt“, sagt Tierparkleiter Benjamin Ibler und fügt hinzu: &bdquo;Sie wird uns sehr fehlen, sie war eine echte Bereicherung und Attraktion außerhalb des Tierparks.“ So ruhte sie zur Freude von Passanten gerne auf diversen Straßenschildern am Johannisberg oder flatterte über den Laubendächern einer angrenzenden Kleingartenkolonie. Wegen einer alten Verletzung war ihre Flugfähigkeit stark eingeschränkt.

Überregionale Bekanntheit erlangte sie nach dem Klären ihres Geschlechts: Ursprünglich galt sie als männlicher Storch namens &bdquo;Herr Meier“, den die Gattin aus dem gemeinsamen Horst im Tierpark geworfen hatte. Eine Federanalyse kam jedoch zum gegenteiligen Ergebnis: &bdquo;Frau Meier“ hatte nach ihrer Verletzung 2022 selbst den Laufpass erhalten und vagabundierte seitdem durch das vertraute Gelände.

Mitarbeitende des Tierparks fütterten Frau Meier In der Vergangenheit habe es immer mal wieder Diskussionen darüber gegeben, ob die Storchendame alleine auf dem Johannisberg leben könne, heißt es vom Tierpark-Team. Denn nach dem Kuraufenthalt in der Auffangstation von Olderdissen hatte sie die zur Reha angebotene Unterkunft auf dem Wiesen-Gelände der Tarpane ignoriert und nur den Futterplatz genutzt.

&bdquo;Alle Tierexperten versicherten unisono, dass Frau Meier sehr gut alleine zurechtkäme. Außerdem wurde sie regelmäßig von den Mitarbeitenden des Tierparks Olderdissen gefüttert, sodass in dieser Hinsicht ihr Überleben gesichert war“, heißt es in der Mitteilung weiter. &bdquo;In diesen milden Wintern können Störche auch bei uns ohne Probleme überleben“, sagt Hans-Dieter Prester, Bielefelds Storchen-Experte und Nest-Bauer: &bdquo;Die Böden sind weich, die Bäche nicht zugefroren, damit kämen die Tiere zurecht.“

Jetzt wurde &bdquo;Frau Meier“ wohl ihr Flug-Handicap zum Verhängnis. &bdquo;Bei unseren Jungstörchen hatte ich immer große Sorge, dass die bloß nicht zu nah an ein Kornfeld gehen oder einer Hecke. Wenn der Fuchs darin lauert und angreift, so schnell kann kein Storch starten.“

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