So viel Geld verdient ein Pfandflaschensammler auf Libori in Paderborn

Paderborn. 20.000 Schritte – rund 15 Kilometer – lege er an einem Libori-Tag zurück, erzählt der Paderborner. Auf seiner Tour durch die Innenstadt hat er einen Einkaufswagen dabei, der sich rasch füllt. Mit Hunderten Dosen und Flaschen. Für Pfandsammler wie ihn lohnt sich das Liborifest, auch wenn die Konkurrenz zunimmt.

Der Paderborner, mit dem die NW gesprochen hat, lebt nach eigener Aussage von Erwerbsminderungsrente: 350 Euro im Monat. &bdquo;Das reicht nicht“, sagt der Mann. &bdquo;Die Kosten für Lebensmittel sind gestiegen und ich brauche neue Schuhe und neue Kleidung.“ Daher sammle er schon seit ein paar Jahren Pfandflaschen.

Während Libori ist die vielversprechendste Zeit in den Abendstunden, wenn die Besucher mit einem Wegbier unterwegs sind. Einige legen ihr Leergut direkt in den Einkaufswagen des Paderborners. &bdquo;Viele schmeißen die Flaschen aber auch in die Mülltonne“, bedauert er. Dann fischt er sie raus aus der Tonne. &bdquo;Später wasche ich mir gründlich die Hände, dann geht das.“

Ein Einkaufswagen voller Pfand bringt mehr als 50 Euro ein Für seinen Libori-Gang hat er ein System: In einer großen Plastiktüte sammelt er Dosen und Plastikflaschen – für circa 140 sei Platz. Das macht rund 35 Euro Pfand. Daneben im Einkaufswagen landen die Glasflaschen, bei denen er besonders auf die mit Bügelverschluss achtet. Denn statt 8 Cent gibt es für sie 15 Cent Pfand. Der Paderborner Pfandsammler kalkuliert mit circa 20 Euro Pfanderlös aus den Glasflaschen.

An einem gut besuchten Libori-Tag wie am Eröffnungssamstag ist der Einkaufswagen innerhalb weniger Stunden voll. Er berichtet von fünf bis zehn Einkaufswagen, die in der Vergangenheit innerhalb einer Libori-Woche zusammengekommen seien, was mehreren Hundert Euro Pfand entspricht.

Auf Libori sind vermehrt Pfandflaschensammler unterwegs Neben Kirmesmeile und anderen Libori-Orten hat der Paderborner Pfandsammler in dieser Woche ein weiteres Ziel: das Heimspiel des SCP gegen Holstein Kiel. An einem Spieltag kämen beim Sammeln im Stadionumfeld rund 80 Euro zusammen, erzählt er.

Weil sich Libori lohnt, ist die Konkurrenz unter den Sammlern vergleichsweise groß. Manche der anderen seien &bdquo;sehr aggressiv“ und würden ihn auch mal beiseite schubsen, sagt der Paderborner. Ein anderer Pfandsammler berichtet gegenüber der NW, dass mittlerweile so viele Sammler unterwegs seien, dass die Situation während Libori &bdquo;stressig und schwierig“ sei.

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