Personalmangel in NRW-Gefängnissen: Suche nach Nachwuchs in Fitnessstudios in OWL

Das Personal in Gefängnissen in NRW ist knapp: Mit einer ungewöhnlichen Kampagne soll sich das schleunigst ändern. Ab Dezember wirbt die Justiz in 200 Fitnessstudios in NRW um Nachwuchskräfte für den Justizvollzugsdienst. Auch in Studios in OWL sollen die Clips ausgestrahlt werden.

Ob auf der Krankenstation, beim Kontrollgang oder auch bei simulierten Stürmen einer Zelle mit Schutzschild und Helm: Die 15-sekündigen Clips ohne Ton sollen Justizvollzugsbeamte bei ihrer Arbeit zeigen und potenziellen Nachwuchskräften einen kurzen Einblick in ihren Arbeitsalltag gewähren. Wie Maurits Steinebach, Sprecher der Justizvollzugsdirektion NRW, mitteilte, solle der Spot auch in 20 Fitnessstudios in OWL, drei davon in Bielefeld, ausgestrahlt werden.

Und warum ausgerechnet in Fitnessstudios? &bdquo;Fitnessstudios bieten uns die Möglichkeit, zielgerichtet einen potenziellen Bewerberkreis anzusprechen“, so ein anderer Sprecher des Justizministeriums. &bdquo;Das sind insbesondere junge, aktive Menschen, für die körperliche Fitness eine wichtige Rolle spielt. Wenn dazu auch die charakterliche Eignung vorliegt und die formalen Einstellungsvoraussetzungen gegeben sind, sind dies beste Voraussetzungen für eine Tätigkeit im Justizvollzug.“

Junge und sportliche Menschen gesucht Justizminister Benjamin Limbach bezeichnet den allgemeinen Vollzugsdienst als größte Berufsgruppe und damit das &bdquo;Rückgrat unseres Justizvollzugs“. Gesucht würden junge und sportliche Menschen, die in einem starken Team einen sinnstiftenden Dienst für die Gesellschaft leisten wollen, sagte Limbach.

Insgesamt gibt es in NRW 36 Justizvollzugsanstalten mit Platz für 18.000 Häftlinge. Hinzu kommen fünf Jugendarrestanstalten mit Platz für über 250 Gefangene.

Das sind die Verdienstchancen im Justizvollzug Wie hoch das Gehalt eines Justizvollzugsbeamten ist, richtet sich nach der Besoldungsgruppe sowie der Berufserfahrung. Einsteiger im mittleren Dienst können mit einem Einstiegsgehalt von 3.369 Euro brutto rechnen. Schon in der Ausbildung gibt es im ersten 2.584 Euro brutto. Im zweiten Jahr 2.650 Euro. Zudem ist ein Aufstieg in die Besoldungsgruppe A11 möglich. Hier können Beamte mit einem monatlichen Bruttogehalt von bis zu 5.086 Euro rechnen. Bei den Gehältern handelt es sich um die Grundgehälter ohne Zulagen.

Mit dpa-Material

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