Nur noch zwei Varianten: Deutsche Bahn plant ICE-Strecke durch Herford oder Bad Salzuflen

Porta Westfalica/Bad Salzuflen. Aus zwölf Varianten werden zwei: Die Deutsche Bahn will sich bei den weiteren Planungen einer neuen ICE-Strecke zwischen Hannover und Bielefeld auf zwei Trassenführungen konzentrieren, die zwischen Nammen und Lohfeld einen Tunnel durchs Wesergebirge vorsehen. Eine der beiden Varianten sieht einen Streckenverlauf bei Bad Salzuflen vor. Zur Stunde stellt die Bahn Einzelheiten den Medien vor.

Infoveranstaltung am 20. Januar in Porta Geplant sind zudem öffentliche Informationsveranstaltungen in den betroffenen Regionen. In Porta Westfalica soll diese im kommenden Jahr stattfinden - und zwar am Dienstag, 20. Januar, um 17 Uhr.

Ziel bleibe, die beste und verträglichste Streckenführung zu finden, die auch die Deutschland-Takt-Vorgabe von 31 Minuten Fahrtzeit zwischen Hannover und Bielefeld erfülle, teilt die Bahn mit. Die Entscheidung soll demnach zwischen den Varianten 3 und 4 fallen. Diese hätten sich inhaltlich in der Abwägung aus 196 Kriterien zu Umwelt, Raum und Technik sowie den Kosten für Tunnel und Brücken klar gegenüber den weiteren Streckenverläufen durchgesetzt. Das berichtet das Infrastrukturunternehmen der Bahn, die DB InfraGo.

Beide Varianten verlaufen ab Hannover auf einer Achse in Richtung Stadthagen, Bückeburg und Porta Westfalica, ehe sie sich auf Höhe von Vlotho teilen. Die sogenannte V3 führt weiter in Richtung Bad Salzuflen, die V4 in den Bereich Herford.

In Porta Westfalica sind unter anderem Nammen im Norden und Lohfeld im Süden betroffen. Von dort führen beide Varianten in Richtung Holtrup und dann weiter nach Vlotho. Die Neubaustrecke der Variante 3 ist insgesamt 99 Kilometer lang, der bestandsnahe Anteil beträgt 24 Kilometer, die Tunnelstrecke misst 25 Kilometer, vier Talbrücken sind vorgesehen. Die Variante 4 sieht im Unterschied dazu 30 Kilometer bestandsnahen Ausbau und 22 Kilometer Tunnel vor.

Bahn: &bdquo;Deutlich mehr Platz für zusätzliche Züge“ &bdquo;Wir nähern uns dem Ziel der einen Vorzugsvariante an“, sagt Ute Plambeck, Konzernbevollmächtigte der DB für Niedersachsen. &bdquo;Mit jetzt noch zwei Varianten in der engeren Auswahl schaffen wir mehr Klarheit für die Projektregion und die Projektbeteiligten. Wir werden die nächsten Schritte im engen Austausch mit der Projektregion angehen.“

Die zwei neuen Gleise zwischen Hannover und Bielefeld sollen laut Bahn deutlich mehr Platz für zusätzliche Züge schaffen. Demnach könnten in Zukunft sowohl doppelt so viele Nahverkehrs- wie auch Fernverkehrszüge auf der Achse Berlin-Nordrhein-Westfalen gefahren werden. Auch schaffe die DB zusätzliche Kapazitäten für den Transport von Gütern auf der umweltfreundlichen Schiene.

Kritiker der Neubaupläne, die sich auch mit einer Petition dagegen wehren, befürchten hingegen gravierende Eingriffe in bestehende Lebensräume. So spricht die Bürgerinitiative gegen den trassenfernen Ausbau der Bahn, kurz Bigtab, angesichts der übrig bleibenden beiden Trassenvarianten von einem &bdquo;Todesurteil für die Bückeburger Niederung“.

Entscheidung trifft der Bundestag Die Bahn plant, die Entscheidung über das Milliardenprojekt samt Trassenverlauf trifft der Deutsche Bundestag. Bis dahin dürften noch ein paar Jahre vergehen. Nach einem möglichen Beschluss folgen die Entwurfs-, und Genehmigungsplanung, sodass das Ende des Planfeststellungsverfahrens ungefähr um das Jahr 2040 herum erfolgen könnte, teilte ein Bahnsprecher im vorigen Jahr anlässlich einer Info-Veranstaltung im Portaner Bürgerhaus mit.

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