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Ausgebrochene Stute versinkt in Schlammloch

Spektakuläre Rettungsaktion im Wald bei Bad Driburg

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Stute aus Schlammloch gerettet - © Bad Driburg
Stute aus Schlammloch gerettet (© Bad Driburg)

Bad Driburg. Wie Natascha in das Schlammloch hineingefallen ist, war den Rettungskräften ein Rätsel. Und zunächst wussten sie auch nicht recht, wie sie die 23 Jahre alte Deutsche Warmblutstute wieder befreien sollen. Immerhin steckte sie bis zum Hals im Schlamm fest.

An frühen Nachmittag war Natascha gemeinsam mit drei weiteren Pferden von einer Weide auf dem Gnadenhof Herste ausgebüxt. Sie liefen in den Wald Richtung Siebenstern. Während die anderen Tiere im Gebiet "Pohlsberg" wieder eingefangen werden konnten, stürzte Natascha in ein Schlammloch am Wegesrand. Ein Spaziergänger fand gegen 15 Uhr zufällig das völlig verängstigte Tier und alarmierte die Feuerwehr.

Die Löschgruppe Herste rückte mit zwei Einsatzwagen an. Einer der 15 Feuerwehrleute reagierte besonders clever und kam gleich mit einem sogenannten Teleskoplader zur Unglücksstelle mitten im Wald. Während ein Tierarzt die Stute zunächst ruhigstellte, legten die Einsatzkräfte Holzbohlen in den Morast, um nicht selbst einzusinken.

Die Warmblutstute Natascha wurde nach zwei Stunden schließlich aus dem Schlamm gezogen. - © FOTO: DAVID SCHELLENBERG
Die Warmblutstute Natascha wurde nach zwei Stunden schließlich aus dem Schlamm gezogen. (© FOTO: DAVID SCHELLENBERG)

Anschließend versuchten sie, mehrere große Feuerwehrschläuche unter dem Bauch des Tieres entlangzuziehen. Da sich das Pferd noch wehrte, gestaltete sich diese Aktion besonders schwierig. Mehrmals fielen Feuerwehrleute selbst in den Schlamm. Schließlich gelang es kurz nach 17 Uhr doch, die Schläuche so zu postieren, dass die Stute mit dem Teleskoplader langsam herausgezogen werden konnte. Zur Überraschung aller blieb die 23-Jährige unverletzt. Noch etwas wackelig von der Betäubung trabte sie drauf los. Besitzer und Gnadenhofleiter Herbert Haas (53) zeigte sich erleichtert. "Sie ist gesund", stellte er mit Blick auf das völlig verdreckte Pferd fest und führte sie zurück auf die Weide.

Und auch die Feuerwehrkameraden zeigten sich zufrieden. "Eine solche Rettungsaktion haben wir hier noch nicht erlebt", erklärte Löschgruppenführer Andreas Rehermann. Zahlen muss Haas für den Feuerwehreinsatz übrigens nichts, weil sich das Tier, wie Löschgruppenführer Rehermann feststellte, eindeutig in einer Notlage befand.

Gegen 17.15 Uhr konnte die Feuerwehr zwar ihren Einsatz vor Ort beenden, das Putzen der Schläuche und der Einsatzkleidung dürfte aber noch eine Weile gedauert haben.

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