Jeder Siebte in Deutschland zeigt Anzeichen von Social-Media-Sucht

Die stetige Verfügbarkeit sozialer Netzwerke hat unseren Alltag revolutioniert. Doch die Grenze zwischen Nutzung und Abhängigkeit ist oft schmaler, als wir denken. Eine frisch veröffentlichte Studie des Markt- und Meinungsforschungsinstituts YouGov und der privaten Hochschule Macromedia, pünktlich zum Auftakt der re:publica in Berlin, liefert aufschlussreiche Einblicke in das Nutzungsverhalten der Deutschen – und die Ergebnisse sind beunruhigend.

Laut der Erhebung vom Mai 2025 zeigen 15 Prozent der Deutschen typische Symptome einer Social-Media-Sucht. Dieser Wert verschärft sich in den jüngeren Altersgruppen: Bei der Generation Z (18-28 Jahre) und den Millennials (29-44 Jahre) sind es alarmierende 25 beziehungsweise 26 Prozent, die Anzeichen problematischer Nutzung erkennen lassen. Selbst unter den Baby Boomern (61-79 Jahre) finden sich fünf Prozent, die ihr Verhalten als kritisch einstufen.

Die Studie stützt sich auf die &bdquo;Bergen Social Media Addiction Scale“, eine anerkannte Methode zur Einschätzung der persönlichen Social-Media-Gefährdung. Die Ergebnisse werfen ein Schlaglicht auf die Herausforderungen, die sich aus der digitalen Vernetzung ergeben – auch im beruflichen Kontext.

.responsive23-l7a0SUJciTNh3Zfs-bar-stacked-horizontal-suchtfaktor-social-media { width: 100%; padding-top: 100%; } @media (max-width: 600px) { .responsive23-l7a0SUJciTNh3Zfs-bar-stacked-horizontal-suchtfaktor-social-media { padding-top: 100%; } } @media (max-width: 360px) { .responsive23-l7a0SUJciTNh3Zfs-bar-stacked-horizontal-suchtfaktor-social-media { padding-top: 142.86%; } } Auswirkungen auf Job und Studium Trotz intensiver Nutzung sehen 60 Prozent der arbeitstätigen oder studierenden Befragten keine negative Beeinflussung ihrer Tätigkeit durch soziale Netzwerke. Ein differenzierter Blick offenbart jedoch generationsspezifische Unterschiede: Während bei der Generation X (45-60 Jahre) und den Baby Boomern (61-79 Jahre) über zwei Drittel keine negativen Auswirkungen feststellen, fühlt sich bereits die Hälfte der Millennials (29-44 Jahre) beeinträchtigt. In der Generation Z (18-28 Jahre) sind es sogar zwei Drittel, die ihre Leistungsfähigkeit in Job oder Studium durch Social Media geschmälert sehen.

Besondere Sorgenkinder sind dabei die Plattformen Instagram und TikTok. Sie erreichen auf der Sucht-Skala mit Werten von 58 beziehungsweise 55 Punkten die Spitze des Suchtpotenzials. Vor allem bei jungen Nutzerinnen und Nutzern aus der Gen Z steigen diese Werte sogar auf 70 für TikTok und 65 für Instagram. Die Studie zeigt auch, dass Frauen tendenziell anfälliger für das Verweilen auf diesen Plattformen sind als Männer.

René Arnold, Management-Professor an der Hochschule Macromedia, betont in der Studie die problematische Flucht in soziale Medien, die besonders bei jungen Menschen zu beobachten sei. Sie versuchen, dem Alltag zu entkommen, und scheitern oft an der Selbstregulation. Sven Runge, Head of Research bei YouGov Deutschland, weist darauf hin, dass die intensive Nutzung per se nicht problematisch sein muss, jedoch ein bewusstes Nutzungsverhalten entscheidend sei.

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