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Digitaler Freund?

Mein Kind vertraut der KI blind: 3 Tipps für Eltern

Auch Kinder haben immer häufiger mit KI-Inhalten zu tun. Wenn es um Zusammenfassungen langer Texte geht oder bei der Ideenfindung hilft, mag das okay sein. Aber was ist, wenn der Chatbot den Freund ersetzt? Oder wenn Kinder manipulierten Bildern oder Videos aufsitzen? Wie bereitet man Kinder auf das Leben mit KI vor?

«Erklären Sie ihm, was sich hinter KI verbirgt. Es sollte klar werden, dass es sich bei Chatbots nicht um echte, fühlende Menschen handelt und sie deshalb niemals echte soziale Kontakte ersetzen können und sollten», schreibt etwa das Familienportal Nordrhein-Westfalen als Rat an Eltern. Mit dem Kind könne auch besprochen werden, was es selbst unter künstlicher Intelligenz versteht und wo aus seiner Sicht mögliche Chancen und Risiken liegen sieht.

KI-Vorschläge gegenchecken und selbst formulieren

KI-Vorschläge zu überprüfen, eigene Formulierungen einzubringen und gefundene Informationen anhand zuverlässiger Quellen zu verifizieren, hält das Portal «Digitale Schule Hessen» für drei wichtige Grundpfeiler. Die Mediencoaches geben Eltern dazu drei Tipps:

  • Schauen Sie sich gemeinsam mit dem Kind die KI-Funktionen an. Dabei ist es wichtig zu erklären, warum es wichtig ist, kritisch zu bleiben. Denn nicht jede Antwort eines Chatbots ist richtig, nicht jedes Bild echt.
  • Trainieren Sie gemeinsam das Erkennen von Deepfakes, fehlerhaften oder manipulierten Inhalten.
  • Weisen Sie auf Risiken bei der Preisgabe persönlicher Daten hin: Keine Fotos, Standorte oder privaten Informationen in KI-Tools eingeben! Vor allem nicht ohne das Einverständnis gezeigter oder betroffener Menschen.

Was tun, wenn das Kind Falschnachrichten geteilt hat?

Weil Kinder häufig noch unkritisch mit Informationen umgehen, kann es schon einmal passieren, dass sie Desinformation auch unbewusst weiterleiten. Wenn das passiert ist, sollten Erziehungsberechtigte zunächst verständnisvoll mit der Situation und dem Geschehenen umgehen, heißt es auf dem Portal «Fragzebra.de», das die Landesmedienanstalt Nordrhein-Westfalen betreibt.

Denn einerseits habe das Kind wahrscheinlich nicht in böser Absicht gehandelt, andererseits sei es ja grundsätzlich gut, wenn Kinder sich für gesellschaftliche oder politische Themen interessieren. Deshalb sollte in solchen Momenten ein Gespräch auf Augenhöhe geführt werden - mit einer altersgerechten Aufklärung über Desinformation.

Es helfe auch immer, der Frage nachzugehen, wem die jeweilige Nachricht eigentlich nützt und welches Ziel diese Person oder Personengruppe damit erreichen möchte. Wenn möglich, sollte man dann gemeinsam mit dem Kind die betreffende weitergeleitete Nachricht löschen oder richtigstellen.

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