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Gesund im Urlaub

Fernreise geplant? Rechtzeitig Impfschutz prüfen

Oft sind sie eine Empfehlung, mitunter auch Vorschrift, um in ein Land einreisen zu können: Vor Fernreisen sollten sich Urlauber rechtzeitig über ratsame oder notwendige Impfungen schlaumachen.

Braucht es also eine Immunisierung gegen Krankheiten wie Hepatitis A, Japanische Enzephalitis, Tollwut oder Cholera? Bestenfalls kümmert man sich darum sechs bis acht Wochen vor Reiseantritt, empfiehlt die Deutsche Fachgesellschaft für Reisemedizin (DFR). Mit dem Impfpass in der Tasche geht es dafür zum Hausarzt oder in eine reisemedizinische Praxis. Auch Tropeninstitute und einige Gesundheitsämter beraten dazu.

Wer sich dazu auch selbst belesen will, findet in den Reisehinweisen des Auswärtigen Amtes unter dem Punkt «Gesundheit» Informationen. Auch das Robert Koch-Institut (RKI) stellt im Internet eine umfangreiche Übersicht bereit, die sich auch nach einzelnen Ländern durchsuchen lässt.

«Wenn möglich, sollten Impfungen spätestens zwei Wochen vor Reiseantritt abgeschlossen sein», rät DFR-Vizepräsident Markus Frühwein. So kann der Körper Immunität aufbauen, und Impfreaktionen klingen vor der Reise ab.

Sind mehrere Impfungen notwendig, gilt laut der Fachgesellschaft:

  • Lebendimpfstoffe können gleichzeitig verabreicht werden. Werden sie aber nicht gleichzeitig gespritzt, ist zwischen einzelnen Lebendimpfstoffen ein Mindestabstand von vier Wochen notwendig.
  • Anders bei Totimpfstoffen: Hier ist keine Einhaltung von Mindestabständen erforderlich – weder zu anderen Tot- noch zu Lebendimpfstoffen.

Gelegenheit für Auffrischungen

Wer sich mit Blick auf Reiseimpfungen beraten lässt, kann diese Gelegenheit laut der DFR auch zur Auffrischung von Standardimpfungen nutzen. Das sind von der Ständigen Impfkommission (Stiko) empfohlene Impfungen. Denn die Impfquoten seien hier lückenhaft, heißt es unter Verweis auf RKI-Zahlen.

Doch überfordern mehrere Impfungen nicht das Immunsystem? Diese Vorstellung sei falsch und wissenschaftlich nicht gedeckt, so Markus Frühwein. Es gebe daher keine feste Maximalgrenze für gleichzeitig verabreichte Impfungen. «Hier muss in Rücksprache mit dem Patienten oder der Patientin abgewogen werden, je nach Reiseland und -art und dem sich daraus ergebenden Infektionsrisiko.»

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