Horn-Bad Meinberg/Leopoldstal. Das Schicksal der zehnköpfigen Familie Müller aus Leopoldstal, die wochenlang einen neuen Arzt für ihren querschnittsgelähmten Sohnes Florian (26) suchen musste, bewegt viele LZ-Leser. Nach vielen Jahren hatte ihr bisherige Hausarzt die weitere Behandlung Florians abgelehnt. Inzwischen hat die Familie einen Mediziner gefunden, der die Behandlung des 26-Jährigen bis zum Ende des Quartals übernimmt.
Familie Müller hat einen weiteren Grund zur Freude, denn nach dem LZ-Bericht kommt Hilfe aus der Leserschaft. Alfons Meierschmidt aus Gütersloh hat sich bei uns gemeldet und möchte der Familie gerne helfen. "Das Schicksal der Familie Müller hat mich so gerührt, dass ich helfen muss" sagt der 73-jährige Rentner. Er könne sich eine finanzielle oder auch "moralische" Unterstützung vorstellen, betont der ehemalige Neurologe. "Ich finde es bewundernswert, dass die Eheleute so viel auf sich nehmen, um behinderten Kinder Wärme und Geborgenheit zu bieten", sagt Meierschmidt.
Auch Konstanze Viers aus Paderborn ist beeindruckt von der Familie: "So ein Leben wäre nichts für mich, aber ich habe großen Respekt vor Familie Müller", sagt die 46-jährige Verwaltungsangestellte, die nach "Kräften" der Familie in Leopoldstal helfen möchte. Sie habe eine nagelneue Zimmereinrichtung abzugeben, da ihre Kinder vor kurzer Zeit ausgezogen seien. "Ich kann auch super im Haushalt helfen und Ordnung schaffen", sagt die Paderbornerin.
Lesestunden und Ausflüge für die Kinder der Müllers bieten die achtjährige Juliane und ihr 13-jähriger Bruder Max aus Höxter an, teilt uns Mutter Verena Hochfeld mit: "Meine Kinder waren sehr beeindruckt von der Geschichte und haben spontan überlegt, dass wir mal Lesestunde machen oder einen Ausflug unternehmen können und uns einen schönen Tag machen." Auch wenn es nur ein kleiner Tropfen auf den heißen Stein sei, möchte die Familie aus Höxter gerne den Leopoldstalern helfen.
Gemeldet hat sich auch Angelika Wolgemuth, Vorsitzende des Behinderten- und Seniorenbeirates Horn-Bad Meinberg. "Ich bin beeindruckt von so viel Engagement und Nächstenliebe und möchte die Familie gerne unterstützen", sagt Wohlgemuth. Eine Familie mit insgesamt zehn Kindern, darunter vier behinderte Pflegekinder, verdiene Solidarität auf allen Ebenen. Freuen kann sich die Familie Müller über eine Geldspende in Höhe von 500 Euro eines LZ-Leser aus Detmold, der anonym bleiben möchte. "Damit kann die Familie einen Teil ihres wohlverdienten Urlaubs finanzieren", sagt der Spender.
Von so viel Anteilnahme ist Thomas Müller völlig gerührt. "Wir freuen uns und sind wirklich völlig sprachlos. Bei den zahlreichen Spendern möchten wir uns recht herzlich bedanken", sagt der 58-jährige Familienvater.