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Kardiologen klären über Gefahren bei Bluthochdruck auf

„Bluthochdruck ist keine Bagatellerkrankung“

Marianne Schwarzer

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Experten in Sachen Kreislauf und Herz: Prof. Dr. Stephan Gielen, Chefarzt der Klinik für Kardiologie am Klinikum Lippe, sowie Dr. Siniša Miketić, Kardiologe aus Detmold, referierten im Residenzhotel zum Thema Bluthochdruck. - © Marianne Schwarzer
Experten in Sachen Kreislauf und Herz: Prof. Dr. Stephan Gielen, Chefarzt der Klinik für Kardiologie am Klinikum Lippe, sowie Dr. Siniša Miketić, Kardiologe aus Detmold, referierten im Residenzhotel zum Thema Bluthochdruck. (© Marianne Schwarzer)

Kreis Lippe. Wenn die 140 Zuhörer im Residenzhotel in Detmold eines gelernt haben, dann das: Bluthochdruck sollte man nicht auf die leichte Schulter nehmen. Zu "Gesundheit im Dialog" füllte sich der Saal erneut komplett.

Was Prof. Dr. Stephan Gielen, Chefarzt der Klinik für Kardiologie am Klinikum, und der Detmolder Kardiologe Dr. Siniša Miketić über die "Zivilisationskrankheit" zu berichten hatten, lockte vor allem ältere Zuhörer an.

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"Meistens hat Bluthochdruck einen genetischen Ursprung", berichtete Dr. Miketić - nur in 15 Prozent der Fälle sei er auf andere Erkrankungen wie Nierenschäden, Hormonstörungen oder psychische Leiden zurückzuführen.

Doch je mehr Risikofaktoren der Patient mitbringe, desto früher - und desto konsequenter müsse hoher Blutdruck behandelt werden: "Sonst riskieren Sie Spätschäden der Organe", so Miketić.

Der erste Schritt sei die Änderung der Lebensführung: Wenig Salz, aber nicht zu wenig, weniger Alkohol, fettarmes Essen, Reduzierung des Übergewichtes und möglichst kein Nikotin - "damit kann man schon eine Menge erreichen." Regelmäßige Bewegung sei dazu ein Schlüssel: "Aber ich gebe zu, dass jeweils 30 Minuten Bewegung an fünf bis sieben Tagen in der Woche schwer zu schaffen sind."

Sehr drastisch schilderte Prof. Dr. Stephan Gielen, was passiert, wenn man Bluthochdruck nicht behandelt: Chronische Herzmuskelschwäche, Herzinfarkt, Schrumpfnieren, Netzhautschäden und Schlaganfall können die unter Umständen tödliche Folge sein. "90 Prozent der Schlaganfallpatienten hatten zuvor Bluthochdruck." Zunächst belaste der hohe Blutdruck die Patienten nicht. "Aber es ist keine Bagatellerkrankung."

Die Zuhörer löcherten die beiden Experten mit Fragen, einige offensichtlich bestens präpariert. Prof. Gielen brach eine Lanze für eine umfassende Untersuchung inklusive Langzeit-EKG, um ungewöhnlichen Blutdruckspitzen auf den Grund zu gehen.

Die LZ, die Ärztekammer, die AOK und das Klinikum Lippe gehen mit der Veranstaltungsreihe nun in die Sommerpause, kündigte LZ-Projektredakteur Erol Kamisli an. "Am 15. September geht es in Bad Salzuflen mit dem Thema Kopfschmerz weiter."

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