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Cheerleading: German Masters in der Lipperlandhalle

Jörg Hagemann

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Eine haarige Angelegenheit: Die JCC aus Lemgo powern auf der großen Cheer-Bühne. - © Jörg Hagemann
Eine haarige Angelegenheit: Die JCC aus Lemgo powern auf der großen Cheer-Bühne. (© Jörg Hagemann)

Lemgo. Die alten Ägypter haben vor mehr als 4.000 Jahren Jahrzehnte in den Bau ihrer Pyramiden investiert. Die 2.000 Cheerleader benötigten beim German Cheermasters in der Lipperlandhalle für ihre prächtigen Menschen-Pyramiden dagegen nur wenige Sekunden.

Genau zweieinhalb Minuten hatten die Teams Zeit, um möglichst waghalsige Stunts, Hebefiguren und Pyramiden mit Elementen vom Bodenturnen, Tanzen und Cheeren zu verbinden. Und das alles unter fachkundiger Aufsicht. Mit Argusaugen wachen acht Kampfrichter an ihren Ipads über die Ausführungen. „Ein Jury-Panel besteht aus drei aktiv wertenden Kampfrichtern sowie einer vierten Person, die nur Regelverstöße und Zeitvorgaben überprüft“, erklärt Jasmin Küster. Seit 18 Jahren ist sie dem Cheerleading verbunden und hat inzwischen diverse Lizenzen errungen. Elf Stunden lang war die Kampfrichterin aus Krefeld in der Lipperlandhalle darauf fokussiert, die rasanten Darbietungen möglichst gerecht zu bewerten.

Wer siegen will, muss fröhlich sein – das stimme aber nur bedingt. Küster: „Bei uns ist es wie beim Eiskunstlaufen. Wir bewerten Schwierigkeit und Ausführung. Außerdem Allgemeinausdruck, Programmfluss und die Choreografie.“ Ein fröhlicher Gesichtsausdruck sei jedoch eine Grundvoraussetzung. „Wir sind keine Leichtathleten oder Turner, wo die Mimik keine Rolle spielt. Sinn des Cheerleadings war es immer, andere anzufeuern. Deshalb wird immer gelächelt, egal ob es regnet oder schneit“, sagt Jasmin Küster, bevor sie sich auf ihren Beobachtungsposten zurückzieht.

Gutes bekommt sie dabei von den Pretty Angels der TuSG Augustdorf zu sehen, die sich im Senior Cheer, Level 5, mit Platz eins ein vorzeitiges Weihnachtsgeschenk machten. Mit mehr als 170 Teams vermeldete Organisator Holger Schmidt vom Deutschen Cheersport-Verein ein neues Rekordergebnis. Mit Ausnahme der Ergebnislisten ist die Veranstaltung straff organisiert. Die Hornets, Supremes, Royal Jewels, Tigers, Wildcats oder Sparkling Panthers haben in insgesamt 24 verschiedenen Kategorien um Pokale und Preisgelder gecheert. Interessant: Für fünf Euro konnten Daheimgebliebene die elfstündige Powerveranstaltung im Livestream bei cheertv.de am heimischen Computer verfolgen.

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