Lippisches Torwarttalent schnuppert Bundesligaluft

Gütersloh. Erfolgreich ist ein Gewinnspiel für die zwölfjährige Torhüterin Linna Hermsmeier aus Dörentrup verlaufen. Sie kam in den Genuss, an einer Trainingseinheit der ersten Frauenmannschaft der FSV Gütersloh 2009 teilzunehmen, die in der 2. Bundesliga startet.

Weitere Lipperinnen auf dem Platz Unter der Anleitungen von Chefcoach Steffen Enge und Torwarttrainer Markus Pilot absolvierte die Lemgoerin eine komplette Einheit mit dem Torhüterduo Isabelle Mischke und Sarah Rosemarie Rolle. Auf der anderen Platzhälfte leitete Co-Trainerin Britta Hainke, die zu ihrer aktiven Zeit auch die Fußballschuhe für den lippischen Regionalligisten BSV Müssen schnürte, die Übungseinheit der Feldspielerinnen. Darunter auch Celina Baum (RSV Hörste) und Chiara Tappe (TuS Brake), die ihre fußballerischen Wurzeln in Lippe haben.

&bdquo;Wichtig im Training ist immer der Spaßfaktor“ Markus Pilot legte den Schwerpunkt der Einheit auf das Hechten, Körperspannung und Sprungtechniken. Dabei unterstützte ihn aktiv Steffen Enge. &bdquo;Wichtig im Training ist immer der Spaßfaktor“, sagt Pilot, der selbst keinen speziellen Torhütertrainerschein hat, sondern in den neun Jahren viel Erfahrung gesammelt hat. Gefragt, warum viele Frauenmannschaften Probleme auf der Torhüterinnenposition haben, meinte der hauptberufliche Lehrer: &bdquo;Ins Tor zu gehen, gilt im Nachwuchsbereich oft als Strafe. Die wenig Talentierten werden ins Tor gestellt, wo der Spaßfaktor einfach fehlt. Für die Mädels ist es schöner, zu Hause zu erzählen, wie viele Tore sie geschossen haben.“ Pilot bemängelt weiterhin, dass zu wenig Mädchen Fußball spielen. In Gütersloh hat die FSV durch ihre hohe Spielklassen im Nachwuchsbereich ganz andere Voraussetzungen. Teilweise aus Dortmund reisen die Talente in den U-Teams an, wo die U17-Auswahl in der Bundesliga auf Punktejagd geht.

"Technisch haben die Frauen schon aufgeholt" &bdquo;Die Medien senden nur das, was viele sehen wollen. In Bezug auf Dynamik und Schnelligkeit ist der Frauenfußball mit dem der Männer körperbedingt nicht zu vergleichen. Technisch haben die Frauen schon aufgeholt“, hofft Pilot auf mehr Präsenz in der Öffentlichkeit. Ein Ende sieht er in der Entwicklung des modernen Torwartspiels noch nicht. Manuel Neuer habe das Torwartspiel revolutioniert. Pilot glaubt sogar, dass die Keeper zukünftig noch mehr in das Spiel einbezogen werden und eventuell analog zum Handball Überzahlsituationen geschaffen werden.

&bdquo;Sie ist sehr lernfähig" Während des Abschlussspiels hatte Linna Hermsmeier noch Einzeltraining und bekommt vom erfahrenen Coach einige wertvolle Tipps mit auf den Weg. &bdquo;Sie ist sehr lernfähig, zieht sehr gut mit und zeigt in den Abwehraktionen bereits die richtige Körperspannung“, lobte Pilot seinen Gast und schloss eine Wiederholung nicht aus.

Persönlich Bereits im zarten Alter von drei Jahren kam Linna Hermsmeier erstmals in Kontakt mit dem Fußball. Von Beginn an wollte sie ins Tor. Von den Minikickern bis zur E-Jugend spielte sie in der JSG Dörentrup in Jungenmannschaften und teilweise parallel in der neu gegründeten reinen Mädchenmannschaft der JSG. Vor einen Jahr wechselte sie dann zum TBV Lemgo und wird in der D-Junioren-Bezirksliga-Mannschaft das Tor hüten. Über die U13-Mädchenkreisauswahl schaffte sie den Sprung in die Westfalenauswahl, Jahrgang 2008. Durch den Sprung in die Westfalenauswahl rückte sie gemäß der DFB-Vorgaben in den männlichen DFB-Stützpunkt. Hier trainiert sie Daniel Hollensteiner. Das Torwarttraining in ihrem Heimverein steht unter der Leitung von Norbert Piekatz, der 2019 den DFB-Torwarttrainer-Leistungskurs in der Sportschule Barsinghausen abgeschlossen hat. Linna Hermsmeier ist großer Fan von Borussia Dortmund und nennt Marc-André ter Stegen als Vorbild zwischen den Pfosten. Ihr großer Traum ist es, einmal in der Bundesliga zu spielen.

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