Lemgo-Brake. Er probierte es mehrfach: Robin Kemena, Offensivspieler und Co-Trainer des FC Donop-Voßheide, scheiterte im ersten Abschnitt aber immer wieder an Keeper Niklas Remmert. Doch nach dem Seitenwechsel waren Kemena und der FC Donop-Voßheide in der Fußball-Kreisliga B Lemgo, Gruppe 1, nicht mehr aufzuhalten. Der Spitzenreiter setzte sich deutlich mit 5:0 (1:0) auf dem Kunstrasenplatz des TuS Brake am Walkenfeld durch. Die heimische zweite Mannschaft um Trainer Timo Lesmann, ein Braker Urgestein, war vor den Augen von Lemgos Handball-Bundesligaspieler Kian Schwarzer chancenlos. Dreimal Kemena Die Torserie von Kemena (48., 74. und 86. per Strafstoß) unterbrach Thomas Heidrich (80.). Im ersten Abschnitt hatte Jan Christopher Falke auf Anspiel von Kemena das hochverdiente 1:0 markiert (29.). Robin Kemena führt die Torschützenliste dieser B-Liga-Staffel mit 9 Treffern an, mit seinem Team liegt er ebenfalls an der Spitze – mit einer weißen Weste. Alle vier Spiele gewann DonVoß und liegt damit vor Verfolger SV Wüsten (10 Punkte). Seit Saisonbeginn gibt mit Jens Kaiser ein neuer Trainer die Richtung vor. Der inzwischen 46-Jährige war bekanntlich bei SuS Pivitsheide in der Endphase der A-Liga-Detmold-Saison 2021/2022 vor die Tür gesetzt worden – Christoph Zimmermann übernahm – und „wollte eine Fußball-Pause machen“, wie er im LZ-Gespräch berichtet: „Doch dann gab es einen Anruf vom FC Donop/V. Und ich merkte: Es passt sehr gut. Also sagte ich zu.“ Aus Heidenoldendorf fährt Kaiser immer zu den Trainingseinheiten und freut sich auf die Zusammenarbeit mit seinen Assistenten Kemena und Jan-Luca Milinski: „Beide sind Mitte 20, wir ergänzen uns hervorragend.“ In Brake ist Milinski an der Seitenlinie voll dabei, kommentiert jede Szene und feuert die Spieler an. „Ich bin immer morgens vor den Spielen nervös." „Er ist heiß“, weiß Jens Kaiser: „Ich bin immer morgens vor den Spielen nervös. Wenn der Anpfiff ertönt ist, bin ich ganz ruhig, dann geht es. Ich rufe nicht viel rein, will meine Stimme schonen...“ Früher Post Detmold II, SG Leese/Hörstmar/Lieme und SuS Pivitsheide. Jens Kaiser „tingelt“, wie er selber sagt, über die lippischen Sportplätze: „Ein Leben ohne Fußball ist auch nichts, und ich liebe die Herausforderung, etwas Neues zu machen. Es ist mir nicht wichtig, ob ich in der A- oder B-Liga tätig bin. Die Trainingsbeteiligung und das Drumherum müssen passen, damit du etwas aufbauen kannst.“ Diese Voraussetzungen sieht der Detmolder, dessen Pass weiter beim Post-TSV liegt („Da kicke ich noch immer bei den Altherren.“), beim FC voll erfüllt. Es gebe „eine gute Gemeinschaft“, und die Aufgaben seien „auf mehreren Schultern“ verteilt. Neben seinen Trainerkollegen arbeitet Kaiser auch eng mit der Sportlichen Leitung, die die Brüder Björn und Nils Freitag bilden, zusammen: „Es gibt keine Zielsetzung, keinen Druck. Wir schauen, was passiert.“ Auf dem Feld sind neben Kemena auch Marvin Wittelmeyer, der im defensiven Mittelfeld spielt, und Simon Pelz wichtige Eckpfeiler. Pelz, 32 Jahre alt, bringt die nötige Erfahrung mit und trägt auch die Spielführerbinde. Kaiser: „Der Altersschnitt liegt bei 23, 24 Jahren. Da tut jemand wie Simon dieser Truppe gut. Aber es gibt eben auch noch viel Entwicklungspotenzial.“ „Alle haben Bock, hier soll was passieren“ Für die gemeinsamen Trainingseinheiten mit der zweiten Mannschaft stehen die Rasenplätze in Donop und Voßheide zur Verfügung. „Alle haben Bock, hier soll was passieren“, sagt Jens Kaiser. Der TuS Brake zog vor der Saison seine dritte Mannschaft zurück. „Personalmangel“ nennt Allzweckwaffe Michael Berge als Grund. Der 58-Jährige war 28 Jahre Geschäftsführer im Verein und kümmert sich weiter um die Bereiche „Spielerpässe, Ablösemodalitäten und Werbung. Offiziell bin ich aber raus, auch wenn andere Vereine immer noch mich anrufen. Ich will kein Amt mehr haben, das hatte ich lange genug. Jetzt kann ich auch mal ohne schlechtes Gewissen eher gehen und die anderen machen lassen.“ "Harte Nummer" Die B-Liga werde für die zweite Mannschaft „eine harte Nummer“. Im Jugendbereich, den Gordon Webel und Andreas Sander als dessen Stellvertreter leiten, sei der Verein bestens aufgestellt: „Von den Minis bis zur A-Jugend sind wir durchgängig besetzt – und eigenständig.“