LZ-Cup-Sensation: B-Liga-Vorletzter steht bei der Endrunde im Blickpunkt

Lemgo/Kreis Lippe. Acht der zwölf Endrunden-Teilnehmer der Lippischen Hallenfußball-Meisterschaften um den LZ-Cup der Männer sind bereits im vergangenen Jahr bei den Finalspielen dabei gewesen. Bei den Frauen liegt die Quote noch höher: B-Ligist SG BHK Hiddesen ersetzt die SF Oesterholz-Kohlstädt. Alle 16 Teams fiebern den insgesamt 24 Partien entgegen, die Fanlager bringen sich in Position. Nachfolgend ein paar Fakten zu den Männer-Finalisten und ein Blick ins Lager des krassen Außenseiters bei den Frauen.

GRUPPE 1, TuS Asemissen: Trainer Carsten Skarupke gewann 2009 den LZ-Cup mit dem SC Bad Salzuflen. Seine wichtigsten Stützen damals waren Dwight Bickley und Alexander Ritter (beste Spieler) sowie Keeper Andreas Wiens (bester Torwart).

SV Diestelbruch-M.: Zum vierten Mal bei einer Endrunde dabei. Beste Platzierung 2005 (Fünfter). Trainer Andre Patscha will in seinem letzten DiMo-Jahr alles raushauen, vertraut seinem &bdquo;starken Kader".

TSV Horn: 2010 zum ersten Mal bei der Endrunde und gleich Champion. Das entscheidende Tor erzielte der heutige Trainer Haydar Özdemir. 2017 (gegen Post) und 2019 (gegen TBV Lemgo) im Finale unterlegen.

Post-TSV Detmold: Zum 15. Mal bei einer Endrunde, fünfmal Champion, vier Titel davon im Lemgoer Handball-Tempel. Trainer Markus Rüschenpöhler war 2007 als Spieler dabei.

GRUPPE 2, Eintracht Lemgo: Endrunden-Neuling und einziger B-Ligist im Männerfeld. gewann das Entscheidungsspiel gegen SC Extertal in der Zwischenrunde nach Neunmeterschießen.

TSV Oerlinghausen: Neben Post der zweite Landesligist im Feld. Zum zwölften Mal bei einer Endrunde, beste Platzierung: Zweiter bei der Premiere 2004.

TuS Lipperreihe: Sechste Endrundenteilnahme, 2014 Zweiter und im vergangenen Jahr Dritter. Gilt als die stärkste Truppe aus dem FuL-Kreis Lemgo.

SG Hiddesen-H’dorf: Zum siebten Mal in der Endrunde, dreimal noch als VfL Hiddesen (2009, 2010, 2012). Alexander Felker jubelte im vergangenen Jahr noch im Post-Dress, war 2014 und 2016 Torschützenkönig der Endrunde.

GRUPPE 3, SG Belle-Cappel-Leopoldstal: Mit der &bdquo;grünen Wand" im Rücken war das Team 2024 der Sieger der Herzen. Zuletzt sorgte die Trennung vom Trainer-Duo Welsandt/Bartling für Aufruhr. Zum zweiten Mal bei einer Endrunde.

SVE Jerxen-Orbke: Zum achten Mal in einer Endrunde. Beim Titelgewinn 2011 in Aspe (nach Neunmeterschießen gegen Barntrup) stand Bastian Möller mit auf dem Bild. Er vertritt am Sonntag Chefcoach Marco Schlobinski (Urlaub).

TBV Lemgo: Zum neunten Mal bei einer Endrunde. Den Titel holte der TBV 2005 unter &bdquo;Kid" Schönhagen und 2019 mit Trainer Dennis Dinkelborg.

TuS Brake: Zum zweiten Mal in Folge beim &bdquo;Heimspiel" dabei. 2024 gingen alle drei Spiele verloren (1:3 gegen TBV, 0:1 gegen Post, 2:3 gegen Hiddesen-H’dorf).

&bdquo;Niemand wollte schießen" Frauen-B-Ligist SG BHK Hiddesen: Jacqueline Bierbaum, langjährige Betreuerin, erinnert sich noch genau: &bdquo;Niemand wollte schießen, der Druck war einfach zu groß." Die damaligen SF Berlebeck-Heiligenkirchen schafften es vor 3800 Besuchern in der Phoenix-Contact-Arena ins Neunmeterschießen gegen den TSV Sabbenhausen und schieden hier im Halbfinale aus. &bdquo;Trotzdem habe ich nur gute Erinnerungen an diesen Tag, es war sehr aufregend und mega-toll für die Frauen. Nun sind wir voller Vorfreude. Ich bin so stolz auf die Truppe und auf das Trainerteam, das so viel Herzblut in seine Arbeit steckt."

Seit September 2024 gibt Noah Cardoso aus Hiddesen, ein angehender Lehrer und derzeit an der Sekundarschule in Horn, die Richtung vor. Inzwischen tritt die Mannschaft als SG BHK Hiddesen an. Unterstützung erhält er von seinem Vater Patricio (49). Der 28-Jährige: &bdquo;Wir wollen Spaß haben. Disziplin und Ehrgeiz sind mir wichtig, dazu Ruhe im Spiel. Ich will es im Griff haben, dann warten wir auf die Fehler des Gegners." Vier, fünf Wochen hatte das Trainerteam die Truppe gezielt auf den LZ-Cup vorbereitet. Dass der Vorletzte der B-Liga nun in Lemgo die große Bühne betritt, gilt als Sensation – für Außenstehende. Noah Cardoso sagt: &bdquo;Ich wusste, dass wir Potenzial haben und uns nicht zu verstecken brauchen. Wir waren nicht überrascht, die Arbeit hat sich ausgezahlt."

&bdquo;Ich bin eher der coole Typ." Mit Julia und Johanna Wolf sowie Luisa Ebmeyer und Sabine Cardoso, der Frau von Noah, kennen schon vier Spielerinnen das Endrunden-Feeling. Für Torjägerin Julia Tille (30) ist es neu. Acht Treffer erzielte die Architektin, die aus Horn stammt und in Hiddesen wohnt, in der Vorrunde. Früher spielte sie Tennis beim TC BW Horn und schwamm beim SV Detmold, als B-Juniorin startete sie dann beim TuS Horn-Bad Meinberg: &bdquo;Mit meinem Bruder Dennis (Kapitän beim TuS in der A-Liga, die Red.) hatte ich oft im Garten gekickt." Ihre große Stärke sei der Torabschluss, sagt Julia Tille: &bdquo;Wir wollen das Event genießen und unseren Ehrgeiz nicht vergessen. Im Halbfinale gegen Asemissen traue ich uns durchaus etwas zu." Angst vor der Stimmung? &bdquo;Nein", antwortet Tille: &bdquo;Ich bin eher der coole Typ."

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