Geht die Europa-Reise weiter? Eine historische Chance für Blomberg-Lippe

Blomberg . Ob in Gesprächen mit dem Geschäftsführer, mit dem Trainer oder einer Spielerin, bereits in den vergangenen Tagen ist deutlich geworden: Die Spannung steigt und die Vorfreude wird größer. Denn am Sonntag ab 16 Uhr kann Frauenhandball-Bundesligist HSG Blomberg-Lippe in der Lemgoer Phoenix-Contact-Arena weiter Geschichte schreiben und in das Final Four der European League einziehen. Mit einem Drei-Tore-Vorsprung geht er in das Viertelfinalrückspiel gegen Super Amara Bera Bera.

&bdquo;Die Stimmung ist gut, wir haben in den vergangenen Tagen einiges aufarbeiten können und wollen nun vor einer tollen Kulisse den nächsten Schritt machen“, sagt Trainer Steffen Birkner.

Die Wellentäler

Nach der Rückkehr aus dem spanischen San Sebastian folgte am Dienstag ein Regenerationstag, ehe die Vorbereitung auf das Rückspiel begann. Doch ganz ohne einen Blick in den Rückspiegel ging es nicht. &bdquo;Wir hatten Wellentäler im Spiel, waren immer auf Augenhöhe und haben uns durch schwierige Phasen gekämpft. Bera Bera verteidigt mit sehr viel Energie hoch. Den Stresstest haben wir im Hinspiel bestanden“, meint Birkner mit ein wenig Abstand.

Gerade die variablen Abwehrformationen des spanischen Teams beeindruckten. &bdquo;Das ist ’was Neues. Aber das ist der Charme von Europapokalspielen, gegen andere Teams und andere Systeme zu spielen“, macht Blombergs Linksaußen Alexia Hauf deutlich.

&bdquo;Eigentlich gar nichts“

Am Ende sind es nach dem 28:25 drei Treffer, die die HSG mit in die zweiten 60 Minuten nimmt. Viel oder wenig? &bdquo;Eigentlich ist das gar nichts. Aber wir haben zumindest einen Vorsprung, und: Wir haben ein Heimspiel. Wir wissen auch, was im Spiel passiert ist. Wir haben beim 12:6 mit sechs Toren geführt, der Gegner holte auf und ging in Führung“, erinnert sich die 26-Jährige.

Bera Bera minderte die Strapazen ein wenig und reiste bereits am Freitag via Hannover nach Lemgo an. Am Samstag steht ein Abschkusstraining an der Blomberger Ulmenallee an. &bdquo;Unterm Strich sind es drei Tore, nur drei Tore. Der Gegner muss ’was aufholen“, will sich Trainer Steffen Birkner aber gar nicht lange mit irgendwelchen Rechenspielen, was passiert zum Beispiel bei einer Niederlage und Tor-Gleichstand und einem möglichen Siebenmeterwerfen, aufhalten. &bdquo;Ich möchte ein gutes Spiel, gewinnen und gerne weiterkommen“, sagt er.

Die Werbetrommel Dazu beitragen soll auch eine tolle Kulisse in der Phoenix-Contact-Arena. Viel haben die HSG-Verantwortlichen in den vergangenen Tagen getan und kräftig die Werbetrommel gerührt, um die eine oder andere Karte zu verkaufen. Etwa 1400 Tickets sind bis Freitagmittag im Vorverkauf abgesetzt worden. Auch am Samstag sind Spielerinnen und der Staff bei Marktkauf Wiele und beim TBV-Spiel gegen Flensburg-Handewitt im Einsatz, um auf die Europapokal-Partie aufmerksam zu machen und Karten zu verkaufen.

Was eine Stimmung ausmachen kann, das haben die HSG-Spielerinnen am vergangenen Sonntag vor 1900 Zuschauern in San Sebastian erleben dürfen. &bdquo;Das war richtig cool und fair. Da macht ein Handballspiel total Spaß“, sagt Alexia Hauf. Sie bildet mit der spanischen Nationalspielerin Ona Vegué auf Linksaußen ein Duo.

&bdquo;Wir verstehen uns gut, sind viel füreinander da. Das passt gut zusammen“, erklärt Alexia Hauf. Und ihr Trainer ergänzt: &bdquo;Beide machen es sehr gut und machen es dem Trainer Woche für Woche für Woche schwer. Wir haben auf der Position viel Qualität, ein tolles Duo.“

&bdquo;Es passiert richtig viel“ In der Bundesliga belegt die HSG Platz drei und bestreitet am kommenden Mittwoch um 19 Uhr an der Ulmenallee das Topspiel gegen Spitzenreiter HB Ludwigsburg, dann ist da noch der zweite Platz beim Pokal-Final-Four in Stuttgart, und nun kann die HSG mit dem Erreichen des Final Four in der European League, das am 3. und 4. Mai in Graz ausgetragen wird, noch eins draufsetzen.

&bdquo;Es passiert hier gerade richtig viel, die Saison ist ganz besonders. Wir sind noch nicht fertig. Wenn du so nah dran bist, willst du auch den letzten Schritt gehen“, betont Alexia Hauf, für die es nach dem letzten Hauptrundenspiel am 5. April in Göppingen wieder zur Nationalmannschaft geht. Die DHB-Auswahl spielt am 9. April in Hamburg und am 12. April in Aabenraa gegen Dänemark.

Auch für Steffen Birkner ist klar: &bdquo;Wir haben die Tür einen kleinen Spalt aufgemacht und wollen nach Graz. Aber: Bera Bera wird Emotionen und Kampf ins Spiel legen.“ In dieser Saison hat die HSG weder an der Ulmenallee noch in Lemgo ein Heimspiel verloren – und nach dem Geschmack von Steffen Birkner und Alexia Hauf soll das auch am Sonntag so bleiben.

Weitere Spiele

Die weiteren Viertelfinalrückspiele der European League werden wie folgt ausgetragen: Ramnicu Valcea/Rumänien – Thüringer HC (Sonntag, 14 Uhr; Hinspiel: 29:35), Dunarea Braila/Rumänien – Ikast Handbold/Dänemark (Samstag, 18 Uhr; 30:32), Bensheim/Auerbach – Dijon (Samstag, 16 Uhr; 27:31).

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