Halle/Saale. Mehr Mühe als erwartet hat Frauenhandball-Bundesligist HSG Blomberg-Lippe aufbringen müssen, um das Achtelfinale im Deutschen Handball-Pokal unter Dach und Fach zu bringen. Die Mannschaft von Trainer André Fuhr setzte sich erst in der Schlussphase beim Zweitligisten SV Union Halle Neustadt mit 28:27 (14:12) durch.
„Wichtig ist, dass wir eine Runde weiter sind", wollte Fuhr die schwache Leistung seiner Schützlinge eher vergessen als bemessen: „Doch das geht ja als Trainer nicht." Bis zur 10:5-Führung in der 18. Minute beherrschten die Anna Monz & Co. den Gastgeber, doch dann riss der Faden. „Wir sind aus der einsetzenden Überheblichkeit in den Verkrampfungsmodus hineingeschlittert", deutete Fuhr an, wie sich die Partie zum Nachteil der Lipperinnen entwickelte.
Ausdrücklich hatte Fuhr vor der Hallenser Angreiferin Helena Mikkelsen gewarnt. Doch die 21-jährige Dänin konnte im Rückraum schalten und walten wie sie wollte und markierte oftmals unbehelligt neun Treffer. Bis in die Schlussphase quälte sich Blomberg-Lippe und schien keinen Ausweg aus der drohenden Misere zu finden. Beim 25:23 für Halle stand die Erdgas-Arena Kopf – die Sensation schien zum Greifen nahe. Fuhr griff zum letzten Mittel, stellte auf eine Fünf-Plus-Eins-Deckung um mit einer vorgezogenen Silje Brøns Petersen, die wechselweise Sophie Lütke oder Nadine Smit an die kurze Leine nahm.
Zudem erinnerte sich Alicia Stolle ihrer Fertigkeiten, übernahm Verantwortung und besorgte die Treffer zum 27:26 (57.) und 28:26 (58.). Das 27:28 von Smit fiel 35 Sekunden vor dem Schlusspfiff, doch mit Glück und Geschick gelang es, den Ein-Tor-Vorsprung über die Ziellinie zu retten. Fuhrs Befürchtung: „Wenn wir schon gegen einen Zweitligisten 27 Gegentreffer kassieren, was soll es dann am Mittwoch gegen Thüringen für ein Ergebnis geben..."
Apropos Mittwoch: Gegen Thüringen muss Blomberg einen gänzlich überarbeiteten Auftritt hinlegen. Die Auslosung der nächsten Runde nimmt im Rahmen der Partie mit Florian Kehrmann der Trainer des Männer-Bundesligisten aus Lemgo vor.
- Torstationen: 2:1, 3:2, 3:7 (13.), 5:10, 8:13, 12:14 (Pausenstand), 14:17, 19:19 (42.), 21:20, 25:23 (50.), 26:27 (57.), 26:28 (59.), 27:28.
- SV Union Halle Neustadt: Gudelj, Plöger; Dietz (2), Möschter (3), Andreassen (3), Winkler, Smit (3/2),Johansson (4), Heimburg, Lütke (2), Mikkelsen (9), Reißberg (1).
- HSG Blomberg-Lippe: Monz, Veith; Schnack (2), Rüffieux (4), Klaunig (2), Müller (3), van Buren, van Zijl (1), Pichlmeier (4), Kordovská (1), Steenbakkers (1/1), Petersen, Stolle (6), Rodrigues (1), Brøns Petersen (3).
- Siebenmeter: 2/2:1/1.
- Zeitstrafen: 4:2 (Lütke 2, Johansson, Mikkelsen – Rüffieux, Stolle).
- Auffälligste Spielerinnen: Mikkelsen – Fehlanzeige.
- Schiedsrichter: Tolga Karamuk/Nikos Seliger.
- Zuschauer: 330.
- Nächstes Spiel: Für die HSG geht es am Mittwoch, 11. Oktober, um 19.30 Uhr weiter an der Ulmenallee mit dem Meisterschaftsspiel gegen Thüringer HC.