Cristiano Ronaldo soll für die deutschen Fußball-Nationalspieler kein Vorbild sein. Zumindest nicht im entscheidenden Spiel um das direkte WM-Ticket am Abend (20.45 Uhr/ZDF) in Leipzig gegen die Slowakei. Der Grund: Kassiert ein DFB-Spieler eine Rote oder Gelb-Rote Karte, hätte dies direkte Auswirkungen auf die WM. Portugals Superstar Ronaldo wartet nach dem Platzverweis gegen Irland noch auf das genaue Strafmaß.
Die FIFA-Regeln sind eindeutig: Sperren für Platzverweise in der Qualifikation werden mit in die Endrunde transportiert. Bei Gelb-Rot ist eine Pause im ersten Gruppenspiel die Folge. Bei einem direkten Platzverweis ist das die Mindestsperre. Die FIFA-Disziplinarkommission entscheidet wie im Fall Ronaldo über die konkrete Länge der Sperre.
Fall beim Sommermärchen
DFB-Stürmer Mike Hanke wurde für seine Rote Karte im Spiel um Platz drei beim Confederations Cup 2005 für zwei Spiele bei der Heim-WM 2006 gesperrt. Der damalige Bundestrainer Jürgen Klinsmann nahm ihn dennoch mit in sein WM-Aufgebot für das Sommermärchen. Würde Julian Nagelsmann auch so entscheiden?
Besonders vorsichtig müssen Leon Goretzka und Jonathan Tah gegen die Slowakei sein. Für die Bayern-Profis gilt nach ihren Verwarnungen gegen Luxemburg (2:0) eine weitere Vorschrift, die zum Tragen kommt, wenn Deutschland das direkte WM-Ticket mit einer Niederlage verpassen sollte.
Für beide würde eine Gelbe Karte gegen die Slowakei, die dann zweite im laufenden Wettbewerb, zu einer Sperre im ersten Ausscheidungsspiel im März führen. Bei der direkten Qualifikation gäbe es für sie aber keine WM-Sperre.
Vorsicht schon gegen Luxemburg
Nagelsmann ist auf jeden Fall wachsam. Gegen Luxemburg nahm er beide Spieler vom Platz, um Gelb-Rote Karten zu verhindern, die schon einen Ausschluss für das Slowakei-Spiel bedeutet hätten.
Einzelne Gelbe Karten werden nach der Gruppenphase gestrichen und haben keine WM-Relevanz. Keine WM-Sperre zur Folge haben auch Platzverweise oder Verwarnungen in Partien zwischen Qualifikation und WM-Start, also zum Beispiel in Testpartien oder dem Afrika-Cup Ende des Jahres, sofern kein krass sportwidriges Verhalten vorliegt.