Trainer Urs Fischer will den Krisenclub FSV Mainz 05 mit schweizerischer Besonnenheit zum Klassenerhalt in der Fußball-Bundesliga führen. «Ein Vulkan bin ich nicht», sagte Fischer bei der Vorstellung als neuer Coach des Tabellenletzten. Fünf Zähler beträgt der Rückstand nach 13 Spieltagen auf den Relegationsrang, sechs Punkte auf einen Nichtabstiegsplatz.
Fischer, der von Sommer 2018 bis zur Trennung vor gut zwei Jahren den 1. FC Union Berlin trainiert hatte, will sich trotz der schwierigen Situation nicht verstellen. Der 59-Jährige wolle «authentisch» bleiben - ähnlich wie bei seiner letzten Station in Köpenick. Fischer selbst bezeichnete sich als «bodenständig». Aber er könne auch «eklig» sein.
Mainz suchte Kontrast zu Henriksen
Die 05er suchten als Nachfolger von Bo Henriksen einen Kontrast zu dem Dänen - quasi einen Anti-Henriksen. «Bo ist natürlich ein sehr besonderer Typ und sehr extrovertiert. Wir haben ihn ja alle gut kennen und lieben gelernt. Aber hätten wir einen ähnlichen Typen nach Mainz geholt - ich glaube, das wäre nicht gut gewesen», sagte FSV-Sportvorstand Christian Heidel.
In Mainz hat Fischer einen Vertrag bis Sommer 2028 erhalten. Für den Schweizer ist es die erste Station seit der Trennung von Union. Er habe sich trotz der aktuellen Situation des Clubs für den FSV entschieden, weil er ein «positives Gefühl» habe.
Erst Posen als Gegner, dann geht's zu den Bayern
Sein Debüt als Mainzer Trainer gibt Fischer am Donnerstag (21.00 Uhr) in der Conference League beim polnischen Club Lech Posen. Drei Tage später geht es in der Bundesliga zum FC Bayern München (17.30 Uhr).
Doch mit dem deutschen Rekordmeister will sich der neue Trainer erst am Freitag beschäftigen. «Ich habe die Aufgabe Posen im Kopf - mit der beschäftige ich mich.»