Im Zuge von Ermittlungen über mutmaßliche Veruntreuung und Geldwäsche hat die Polizei den Sitz des argentinischen Fußballverbands (AFA) durchsucht. Die Beamten suchten nach Unterlagen zu den Geschäftsbeziehungen zwischen dem Verband und dem Unternehmen TourProdEnter.
Die in den USA registrierte Firma hatte in den vergangenen vier Jahren im Auftrag der AFA über 260 Millionen US-Dollar an Sponsorengeldern und Zahlungen für internationale Übertragungsrechte kassiert. Während der größte Teil der Mittel in die Finanzierung der Aktivitäten des Verbands floss, wurden 42 Millionen Dollar an vier in Florida registrierte Unternehmen überwiesen, wie die Zeitung «La Nacion» berichtete. Diese Firmen wurden von mutmaßlichen Strohleuten in Argentinien gegründet.
Verband: Geschäftsbeziehung wurde überprüft
Die Unternehmen zahlten Rechnungen in Millionenhöhe für Privatflugzeuge, Luxusjachten, Autos und Immobilien. Wer davon profitierte, war zunächst unklar.
Die AFA bestätigte einen gültigen Vertrag mit TourProdEnter zur Wahrnehmung ihrer geschäftlichen Interessen im Ausland. Die Geschäftsbeziehung sei von Gerichten in den USA und Argentinien überprüft worden, ohne dass Unregelmäßigkeiten festgestellt wurden, hieß es in einer Stellungnahme der AFA.
Der Geschäftsführer von TourProdEnter wurde am Flughafen in Buenos Aires von der Polizei gestoppt, als er ein Privatflugzeug nach Uruguay besteigen wollte. Auch sein Privathaus wurde durchsucht. Der Sitz der AFA war erst vor drei Wochen im Zuge von Ermittlungen über einen anderen Geldwäschefall durchsucht worden.